Öffnungszeiten der neuen Stadtbücherei Lünen in der Kritik Offene Fragen vor Eröffnung

Öffnungszeiten der neuen Stadtbücherei in der Kritik: Offene Fragen vor Eröffnung
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Die Arbeiten an der Persiluhr-Passage in der Lüner Innenstadt schreiten täglich voran. Dort, wo derzeit noch letzte Arbeiten verrichtet werden, soll bald schon die neue Bücherei der Stadt Lünen einziehen. Das Konzept für die Einrichtung hat die Verwaltung in den vergangenen Monaten erarbeitet. Im Kulturausschuss stieß dieses Konzept auf Lob. Doch es gab auch einige Kleinigkeiten, bei denen die Mitglieder des Gremiums noch Nachbesserungsbedarf sehen.

eine Baustelle von außen
Noch laufen die Bauarbeiten an der Persiluhrpassage, im Februar soll die neue Bücherei dort einziehen. © Laura Sobczyk

Umfassendes Konzept

Mit dem Umzug der Bücherei in die Persiluhrpassage wurde auch ein neues Konzept erarbeitet. Dabei wurde auch ein genauer Blick auf die verschiedenen Zielgruppen und der Bedürfnisse gelegt. Eine wichtige Zilgruppe in diesem Konzept sind Kinder und Jugendliche. Neben Büchern sollen auch neue Angebote rund ums Gaming eine langfristige Bindung zwischen den Kindern und der Bücherei aufbauen, um die Bücherei in der Freizeit als Aufenthaltsort zu etablieren. Dabei stehe aber nach wie vor im Fokus, die Lesekompetenz der Jungen und Mädchen zu fördern.

Auch die Eltern spielen eine entscheidende Rolle. Besondere Familienangebote wie verschiedene Leseclubs sollen eine Bindung aufbauen. Ein entsprechender Medienbestand soll gezielt Erwachsene ansprechen. Für Seniorinnen und Senioren soll die neue Bücherei ebenfalls ein Anlaufpunkt in der Freizeit werden. Auch ihnen werden seitens der Bücherei unterschiedliche Angebote gemacht. Dabei soll auch ein Beitrag gegen die Vereinsamung geleistet werden.

Für Menschen mit einem Migrationshintergrund soll der Bestand an fremdsprachigen Büchern aufgestockt werden. Neben Deutschkursen sollen bald auch schon Kooperationen mit Vereinen entstehen, um mehr Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen.

Die wichtigste Zielgruppe sind aber wohl Kitas und Schulen. Durch die Zusammenarbeit mit der Bücherei soll diese in allen Bevölkerungsschichten sichtbar gemacht werden und die Kinder in ihren Kompetenzen gefördert werden. Bestehende Kooperationen sollen künftig ausgeweitet werden. Medienkisten sollen in die Klassenzimmer ziehen, die Bücherei soll auch ein Lernort werden.

„Toller Ort“

Dass die Aufgabe der Bücherei als Ort des Lernens, aber auch als Ort des Zusammenkommens gedacht wird, kommt bei den Vertretern des Kulturausschusses gut an. Doch bei den Öffnungszeiten sehen sie noch Nachholbedarf, denn wie diese konkret aussehen sollen, ist derzeit noch nicht klar und im Konzept auch noch nicht eindeutig festgelegt.

Dieser Umstand liege aber auch daran, dass das Team der neuen Bücherei noch nicht steht. So müsse derzeit noch geschaut werden, inwiefern ehrenamtliche Helfer in der Bücherei zum Einsatz kommen werden, um den großen Personalbedarf zu decken, erklärte Kulturdezernent Dr. Christian Klicki. Gern hätten die Mitglieder des Kulturausschusses unter anderem Sonntagsöffnungszeiten schon im Konzept gesehen. Ebenso wie Öffnungszeiten in den späten Abend hinein, um auch arbeitenden Menschen die Möglichkeit zu geben, die neue Bücherei zu besuchen und zu nutzen.

Letzteres sei aber auch eine Frage des Geldes, argumentiert Klicki, was bei den Ausschussmitgliedern auf Verständnis stieß. Ausschussvorsitzender Dirk Wolf ist unterm Strich jedoch sehr zufrieden mit dem Konzept und „stolz auf die Arbeit des Büchereiteams“ und darauf, dass ein „toller Ort“ geschaffen wird.