Kassenärztliche Vereinigung

Neues Behandlungszentrum für Corona-Verdachtsfälle in Lünen eröffnet

Um Corona-Verdachtsfälle gesondert behandeln zu können, hat am Dienstag (7.4.) im ehemaligen Aktivum am Krankenhaus ein neues Behandlungszentrum der Kassenärztlichen Vereinigung eröffnet.

Lünen

, 07.04.2020 / Lesedauer: 2 min

Am St.-Marien-Hospital, in den ehemaligen Räumen des Aktivum, hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ein Behandlungszentrum für Corona-Verdachtsfälle eröffnet. © Goldstein

Seine Arbeit hat das neue Behandlungszentrum der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) am Dienstag (7.4.) in Lünen aufgenommen. Das Zentrum an der Altstadtstraße 23 soll die ambulante Versorgungsebene mit der Zielsetzung ergänzen, Coronavirus-Verdachtsfälle sowie Patienten mit Atemwegsbeschwerden und fieberhaften Erkältungssymptomen außerhalb der Praxen der niedergelassenen Vertragsärztinnen und -ärzte zu versorgen. Mögliche Ansteckungsrisiken sollen so weiter minimiert werden, teilte die KVWL in einer Presseerklärung mit.

Der Eingang zum Corona-Behandlungszentrums der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. © Goldstein

Zugang nur über Haus- und Fachärzte

Die Öffnungszeiten werden bewusst nicht genannt. Denn Patienten sollen nicht einfach so zum Behandlungszentrum kommen. Dr. Prosper Rodewyk, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Dortmund, erklärt: „Der Zugang zum COVID-19-Behandlungszentrum erfolgt über den Haus- oder Facharzt. Patienten werden nach einer Telefon- bzw. Videosprechstunde per Fax zur weiteren Behandlung im COVID19-Behandlungszentrum angemeldet.“

Der Zugang könne darüber hinaus auf Zuweisung durch das Gesundheitsamt, den ärztlichen Notfalldienst und die Krankenhausambulanzen erfolgen. Nach der Anmeldung durch den Arzt erhalten die Patienten einen zeitnahen Termin per SMS oder Telefonanruf, bestätigt Dr. Michael Funke, Vorsitzender des Ärztevereins Lünen. In dem Zentrum sind Ärzte aus Lünen und Umgebung tätig. Es gibt eine zentrale Anmeldung und zwei Behandlungsräume. Pro Arbeitsschicht sind jeweils ein Arzt und zwei Medizinische Fachangestellte dort tätig.

Speziell für Besucher des Corona-Behandlungszentrums der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe sind Parkplätze ausgewiesen. © Goldstein

Behandlungsbedarf einschätzen

In dem Behandlungszentrum werden die Schwere der Infektion und der Behandlungsbedarf möglicher Begleiterkrankungen eingeschätzt. Die Ausstellung von Rezepten, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder eine stationäre Einweisung sind dort möglich. „Die bisherige medizinische Versorgung mit Arzneimitteln erfolgt weiterhin durch den behandelnden Haus- oder Facharzt“, heißt es in der Mitteilung der KVWL.

„Die Corona-Pandemie ist für uns alle eine große Herausforderung“, so Rodewyk weiter. „Umso herausragender ist das Engagement der niedergelassenen Vertragsärztinnen und -ärzte, ihrer Praxismitarbeiter sowie der Angehörigen anderer Heilberufe in dieser besonderen Situation. Ohne diese Bereitschaft wäre der Betrieb solcher Behandlungszentren nicht zu realisieren. Dafür ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.“