Neue Schnellbuslinie zwischen Lünen und Unna: „So schnell wie mit dem Auto“

© Kristina Gerstenmaier

Neue Schnellbuslinie zwischen Lünen und Unna: „So schnell wie mit dem Auto“

rnMit Video

Einmal pro Stunde verbindet die neue Schnellbus-Linie S40 ab sofort Lünen mit Kamen und Unna. Bereits am ersten Tag wurde sie von vielen Fahrgästen begeistert genutzt.

Lünen

, 25.10.2021, 16:23 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem Feuerwerk wurde die neue Schnellbuslinie S40 am frühen Morgen eingeweiht. Landrat Mario Löhr, Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und auch Peter Jungsmann, Geschäftsführer des Zweckverbands Mobilität Ruhr-Lippe sowie Steffen Schuldt, Bereichsleiter Betrieb der VKU hatten es sich nicht nehmen lassen, in den frühen Morgenstunden zum Lüner ZOB zu kommen. Denn am Montagmorgen (25.10.) um 5.34 Uhr startete der erste Bus auf die neue Schnellbus-Linie S40, die nun Lünen mit Kamen und Unna in nur 40 Minuten verbindet.

Jetzt lesen

Dabei setzt der Verkehrsverbund offensichtlich einen Meilenstein im öffentlichen Nahverkehr: Den ganzen Tag über testeten zahlreiche Fahrgäste die neue Verbindung kostenlos und waren sichtlich begeistert: „Meine Frau und ich fahren oft von Unna nach Lünen“, berichtet Fahrgast Peter Klose. „Aber bis wir in Unna erst mal am Bahnhof waren, dann in Bergkamen umgestiegen sind und schließlich in Lünen waren, dauerte es zwei Stunden.“ „Lünen ist ja als Stadt wirklich schön, mit einer schönen Fußgängerzone. Da lohnt es sich hierher zu fahren“, ergänzt Brigitte Klose. Und ihr Mann, der im Rollstuhl sitzt, fügt hinzu: „Warum hat die VKU das nicht schon viel früher gemacht? Aber besser spät als nie“, räumt er ein. „Ich bin sehr froh, dass sie uns so eine Erleichterung beschert haben.“

„Schneller, schneller S40“ - so wirbt die Linie für sich

Um die Mittagszeit ist der Bus, vom Lüner ZOB startend, gut besetzt. Ältere und jüngere Paare, in den hinteren Reihen ein paar junge Erwachsene, die laut Musik hören besetzen nahezu alle Plätze. Die Haltestangen sind an diesem ersten Tag mit Luftballons und Luftschlangen geschmückt, jeder Fahrgast bekommt einen Kugelschreiber mit der Aufschrift „Schnell.Schneller.S40“ geschenkt.

Und die Schnelligkeit ist es auch, die bei der Linie besticht, da sind sich alle Fahrgäste einig. Auch Maria Wrobel, die mit ihrem Mann Waldemar aus Kamen nach Lünen gekommen ist, sagt: „Mit diesem Bus ist man jetzt genauso schnell wie mit dem Auto. Man braucht nur 25 Minuten, statt wie bisher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stunde und fünf Minuten.“ Die beiden wollen in Lünen etwas bummeln gehen und eine Tante besuchen. „Ich finde das wunderbar“, sagt Maria Wrobel.

Maria und Waldemar Wrobel kommen aus Unna und besuchen, dank des neuen Schnellbusses Lünen für einen Stadtbummel und einen Verwandtenbesuch.

Maria und Waldemar Wrobel kommen aus Unna und besuchen, dank des neuen Schnellbusses Lünen für einen Stadtbummel und einen Verwandtenbesuch. © Kristina Gerstenmaier

Die Schnellbuslinie ist ein wichtiger Schritt, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. „Ich finde, dass der VKU ziemlich schlecht angebunden ist an die einzelnen Städte“, sagt Renate Schulze-Matthèe. „Ich finde es eine gute Idee, dass man durch den Schnellbus zum Beispiel nicht mehr über Dortmund fahren muss, um nach Kamen zu kommen.“ Sie würde sich wünschen, dass es bald noch mehr solcher Verbindungen - häufiger und auch am Wochenende - und außerdem auch in andere Städte, zum Beispiel von Kamen nach Waltrop, gäbe.

Signal zur Verkehrswende

Für Landrat Mario Löhr ist die Schnellbus-Linie ein deutliches Signal für die Verkehrswende. „Eine gute ÖPNV-Anbindung ist für unsere Bürgerinnen und Bürger und die heimische Wirtschaft enorm wichtig“, sagt er. „Mit dem neuen Fahrplankonzept verbessert sich das Gesamtangebot für unsere Bürgerinnen und Bürger im Kreis Unna deutlich und bietet eine attraktive Alternative zum eigenen Auto.“ Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns erklärte im Rahmen der Eröffnung: „Die neue Schnellbuslinie ist wichtig für ein weiteres Zusammenwachsen der Städte in unserem Kreis. Das ist gerade in einer Zeit, in der städteübergreifende Lösungen – zum Beispiel beim Thema Mobilität – immer wichtiger werden, von großer Bedeutung.“