Nah an den traditionellen Bräuchen und doch ein bisschen anders, aber nicht weniger feierlich und ausgelassen, wurde am Mittwoch (12.3.) die Fertigstellung des Rohbaus des neuen Gebäudes des Multikulturellen Forums gefeiert. In direkter Nachbarschaft des Hauptbahnhof Lünen entsteht hier ein Bau, der das Multikulturelle Forum (MkF), das aktuell auf drei Standorte verteilt ist, in einem Gebäude vereinen wird. Kulturelle Veranstaltungen, Schulungen, Austausch und Tagungen, Angebote für Kinder und Jugendliche, Musik- und Sportkurse oder Beratungsangebote können dann an einem Ort stattfinden.
Mangels Dachstuhl - das Dach wird flach und begrünt - und ergo auch mangels Zimmermann, eröffneten Kenan Kücük, Geschäftsführer des MkF, in seiner Funktion des Bauherren, gemeinsam mit Polier Hasan Altunbey und Architekt Metin Kiney auf dem Gerüst stehend den Rohbau und würdigten die Mitarbeiter. „Mit multikultureller Arbeitskraft haben wir dieses Haus vollbracht“, reimte Hasan Altunbey. „Wir bauen hier für die gesamte Lüner Bevölkerung“, betonte Kenan Kücük und erhob das Glas, gefüllt mit von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns mitgebrachtem Schnaps. Und auch Architekt Metin Kiney fand warme und lobende Worte.
Wieder auf festem Boden musste das hinunter geworfene Schnapsglas zertreten werden - es war aus Plastik und nicht zersprungen. Umso besser zerbarst der mit großer Geste von Kenan Kücük zerschmetterte Granatapfel. Glück und Fruchtbarkeit soll das bringen.

„Man kann jetzt schon sehen, dass hier Großes entsteht“, fand Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns festliche Worte. „Gemeinschaft ist das, was den Menschen Entlastung gibt“, sagte er, „und hier entsteht ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt werden kann. Die inneren Werte der Stadt zeigen sich hier, direkt am Bahnhof.“
Und auch Ulrich Elger, Vorstandsvorsitzender des MkF sprach von einem „Haus der Begegnung“, das hier entstehe und von einem großen Netzwerk aus Mitarbeitern - festen und freien -, die den Bau des Hauses erst möglich machten. „Bildung ist der Schlüssel zur Integration und dieser Bau ist der Schlüssel dafür“, schloss er ab.
Bratwurst und Baklava
Drinnen gab es, als Zeichen der Offenheit, Bratwurst und Baklava. Die großzügigen Räume lassen erahnen, wie sehr der Bau neues kulturelles Zentrum für Lünen werden kann: Im Erdgeschoss Raum für ein Café und Sitzmöglichkeiten im Freien auf der einen Seite, ein großer Raum für Veranstaltungen aller Art auf der anderen. Ein Vorplatz, für den sich Kenan Kücük den Namen „Platz der Vielfalt“ wünscht und auf dem Feste im Freien stattfinden sollen. Ein Untergeschoss, in dem ein Jugend-, ein Musik- und ein Bewegungsraum für Sportkurse entsteht.Außerdem Obergeschosse voller Schulungs-, Tagungs- und Beratungsräume und Büros.
Bis August soll der Innenausbau fertiggestellt sein, im September möchte das Multikulturelle Forum den Neubau beziehen.
