Martin Weiberg, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Lünen, zur Neuausrichtung der Filialstruktur der Sparkasse an der Lippe.
Im einem Bericht dieser Zeitung wird über den Beschluss der Sparkasse an der Lippe, Filialen und SB-Standorte in Lünen zu schließen, berichtet. Wieder einmal sind es die älteren Seniorinnen und Senioren in Lünen, die damit vor weitere Probleme in ihrer Versorgung gestellt werden.
Der soziale Gedanke, der politisch ja auch vertreten und gefordert wird, Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich und selbständig am Tagesgeschehen und der Selbstversorgung teilhaben zu lassen, wird hier nicht berücksichtigt. Der Hinweis der Verantwortlichen der Sparkasse „das diejenigen, die selbst nicht technisch versiert seien, hätten in der Regel Verfügungsberechtigte, also beispielsweise Angehörige, die sie unterstützen“, ist in meinen Augen zu einfach und nicht hilfreich.
Gerade die „Älteren“ sind und waren es doch, die durch ihre jahrzehntelange Treue zur Sparkasse deren Entwicklung positiv begleitet haben. Die jüngeren Generationen, mit Technik und aktuellem Geschehen vertraut, werden in Zukunft sicherlich ohne Probleme als Kunde der Sparkasse auch mal eben zu einer anderen, günstigeren Bank, ohne Bedenken kurzfristig wechseln.
Entwicklung neu und nicht aufzuhalten
Diese Entwicklung ist nicht neu und wird sicherlich auch nicht aufzuhalten sein. Aber die Verantwortlichen der Sparkasse an der Lippe sollten sich bemühen und noch einmal klar überdenken, wie man den betroffenen Seniorinnen und Senioren zumindest noch für einige Zeit eine angemessene Teilhabe an der Selbstversorgung im finanziellen Bereich möglich macht.
Einfach zu denken, denen wird schon jemand helfen, scheint mir zu einfach und auch nicht angemessen gegenüber dieser Personengruppe. Von einem „Zukunftskonzept“ des Vorstandes der Sparkasse an der Lippe erwarte ich, dass auch für die Seniorinnen und Senioren in einer Übergangsphase an einer akzeptablen Lösung, mit dem Ziel der Eigenversorgung und Teilhabe, zielgerichtet gearbeitet wird.
Ein gemeinsamer Austausch zwischen Vorstand Sparkasse und Vorstand Seniorenbeirat der Stadt Lünen wäre in dieser Sache sicherlich für beide Seiten sehr hilfreich und zum Nutzen aller Seniorinnen und Senioren in Lünen.
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