Damen-Hygiene

Nachgefragt: Kostenlose Menstruationsartikel in öffentlichen Gebäuden?

Schottland ist Vorreiter, wenn es um kostenlose Menstruationsprodukte geht. In Deutschland ist das keine Pflicht. Man könnte es ja freiwillig anbieten, aber tun das Städte und Gemeinden auch?

Lünen

, 22.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Jede Frau kennt das Problem, einmal im Monat bekommt man seine Monatsblutung, nicht immer pünktlich und oft leider völlig plötzlich. Verzweifelt wird die Handtasche durchsucht, in jedem Winkel. Fehlanzeige, weder Tampon noch Binde zu finden. Panisch spricht man dann oft andere Frauen an, sie sind fast immer die Rettung, denn sie kennen das Problem.

In Schottland ist am Montag, 15. August, ein Gesetz in Kraft getreten, das Bildungs- und städtische Einrichtungen dazu verpflichtet, kostenlose Periodenprodukte für alle, die sie brauchen, zur Verfügung zu stellen.

66 Prozent der Befragten für kostenlose Menstruationsartikel

Damit ist Schottland nach eigenen Angaben das erste Land der Welt mit einem solchen Gesetz. In Deutschland gibt es hierzu noch keine Regelung – aber der Wunsch danach besteht: Für eine Einführung eines ähnlichen Gesetzes wie in Schottland wären jedenfalls nach Angaben einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov 66 Prozent der Befragten.

Das würde bedeuten, dass es in Gemeindezentren oder Apotheken einen unentgeltlichen Zugang zu Artikeln wie Tampons oder Binden geben würde. Auch in Rathäusern könnte man Menstruationsartikel in den Toilettenräumen zur Verfügung stellen.

Jeder benutzt unterschiedliche Produkte

Aber das ist zumindest in unserer Region noch Zukunftsmusik. Die Stadt Selm antwortet auf Anfrage der Redaktion: „Bedarfe in diese Richtung sind uns noch nicht gemeldet worden. Daher gibt es kein entsprechendes kostenloses Angebot in öffentlichen Gebäuden in Selm.“ Auch die Gemeinde Nordkirchen bietet laut Gemeindesprecher Karim Laouari ein solches kostenfreies Angebot nicht an.

Ähnlich hält es die Stadt Olfen. Pressesprecherin Mouraina Heuse antwortet auf Anfrage der Redaktion: „Nein, bei der Stadt Olfen werden keine kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt.“ Die Begründung dafür: „Jede/r benutzt unterschiedliche Produkte, sodass man hier nicht allen gerecht werden könnte. Zudem wurde dies bisher auch nicht in Frage gestellt.“

Gleichstellungsbeauftragte würde solche Pläne begrüßen

Bei der Stadt Lünen ist man zumindest offen für Überlegungen. Pressesprecher Daniel Claeßen antwortet auf Anfrage: „In Lünen werden aktuell keine kostenlosen Menstruationsartikel in öffentlichen Gebäuden vorgehalten oder angeboten. Auch gibt es derzeit noch keine konkreten Überlegungen, ein solches Angebot einzuführen.“

Allerdings steht die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lünen, Heike Tatsch, einem solchen Modell aufgeschlossen gegenüber und würde entsprechende Pläne begrüßen.

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