Zu einem Großeinsatz sind Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst am Mittwochnachmittag ausgerückt. Gegen 16.45 Uhr war auf dem Bahnübergang ein mit 80 Personen besetzter DB-Zug der Linie RB51 mit einem Auto kollidiert. Außer hohem Sachschaden durch den komplett zerstörten Mercedes, die demolierte Warnampel und die Schäden am Zug ist dabei niemand schwerer zu Schaden gekommen.
„Wir haben gestern Abend alle zusammen richtig viel Glück gehabt“, kommentiert das Dr. Arne Krüger, der als Leitender Notarzt für den Kreis Unna am Mittwoch die Fäden der medizinischen Versorgung der Beteiligten an der Einsatzstelle zusammenhielt.
Tatsächlich konnte der Autofahrer, ein 41-jähriger Lüner, schon am Donnerstag das Krankenhaus leicht verletzt wieder verlassen, berichtet Krüger. Auch die Passagiere konnten den Zug, der später weiter bis zum Lüner Hauptbahnhof rollen konnte, unversehrt wieder verlassen. Der Zugführer (44) kam mit einem Schock davon, gilt laut Polizeibericht damit als leicht verletzt.
Ein Meter hat entschieden
Der Zug war zum Zeitpunkt der Kollision mit rund 80 Stundenkilometern unterwegs, das Auto querte den Übergang trotz Warnsignalen, fuhr aber offenbar relativ langsam. „Das sind Sekundenbruchteile, ein Wimpernschlag, die da über Leben und Tod entschieden haben“, sagt Krüger. Ein Meter weiter vorne am Fahrzeug hätte der Aufprall deutlich schwerwiegende Konsequenzen haben können.
Zudem hätte auch der Zug nach einem Aufprall entgleisen können. Weil das Ausmaß des Einsatzes zu Beginn nicht klar gewesen sei, habe man für den Fall der Fälle deutlich mehr Rettungskräfte zur Unfallstelle geschickt. Viele davon mussten dann glücklicherweise nicht mehr tätig werden. Auch der Rettungshubschrauber, der zwischenzeitlich an der Unfallstelle gelandet war, wurde nicht mehr zum Transport des Patienten benötigt.
Der Bahnverkehr war auf der Strecke Dortmund-Enschede infolge des Unfalls bis etwa 19 Uhr stillgelegt. Auch am Folgetag lief er nicht rund. Das war jedoch laut Bahn keine Folge dieses Unfalls, sondern ein technisches Problem an einem Bahnübergang in der Nähe. Züge zwischen Dortmund und Lünen fielen in diesem Zusammenhang gleich komplett aus.
Wieso der Autofahrer trotz Warnlicht den Bahnübergang queren wollte, ist noch nicht bekannt. Nach Angaben der Polizei habe die Lichtzeichenanlage mehrere Sekunden rot geblinkt. Die Polizei erklärt auf Anfrage, dass der Lüner dazu noch von der Polizei befragt werden wird.
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