Drei Fahrer hochmotorisierter Autos liefern sich ein Rennen mit waghalsigen Überholmanövern, bevor zwei der drei Wagen bei hoher Geschwindigkeit miteinander kollidieren. Bilanz des vermutlich illegalen Autorennens zwischen den Männern aus Lünen (32), Bönen (31) und Berlin (30): Drei Verletzte, ein Sachschaden über ca. 70.000 Euro. Das spielte sich am 14. Mai dieses Jahres auf der Autobahn in Kamen ab, genauer: Auf der A2 in Fahrtrichtung Hannover in Höhe des Kamener Kreuzes.
Seitdem sind die mutmaßlichen Autobahnraser nicht nur ohne Führerschein, sondern auch ohne Autos. Die Polizei hat die drei flotten Boliden, von denen einer bei dem Unfall Totalschaden erlitt, beschlagnahmt. Der 31-jährige Mann aus Bönen will das nicht akzeptieren. Er legt am Landgericht Dortmund Beschwerde gegen die Beschlagnahmung seiner Power-Limousine ein.
Mercedes Benz C450 4matic steht seit Monaten still
An dem Sonntag im Mai waren die Fahrer laut Zeugenaussagen mit deutlich mehr als dem erlaubten Tempo von 130 unterwegs und überholten sich gegenseitig mehrfach. Der Lüner verlor schließlich die Kontrolle über sein Auto, fuhr in die Mittelleitplanke und kollidierte mit einem weiteren Beteiligten des mutmaßlichen Rennens, dem Mann aus Bönen. Der Lüner sowie zwei weitere Insassen wurden bei dem Crash verletzt. Der Bönener blieb unverletzt.
Der Mercedes des Böneners, genauer ein Mercedes Benz C450 Formatic, steht seit fünf Monaten still. Laut Urteil des Landgerichts Dortmund, das jetzt veröffentlicht wurde, wird das auch vorerst so bleiben. Die Richter folgten dem Wunsch des Fahrers nicht. „Der Beschwerde wurde nicht stattgegeben“, teilte Henner Kruse, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen
Wie lange die Männer auf ihre Wagen verzichten müssen – oder ob sie sie überhaupt zurückerhalten – das wird vermutlich vor Gericht geklärt. Einen Termin gibt es noch nicht. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, so Kruse. Im Falle einer Verurteilung kann das Gericht anordnen, dass das Auto einbehalten und versteigert wird.
Die Dortmunder Polizei stellte im vergangenen Jahr nach verbotenen Rennen 56 Autos, 37 Führerscheine und 45 Mobiltelefone sicher. Gegen 126 Fahrerinnen und Fahrer leitete die Polizei Strafverfahren ein. In 30 von diesen 126 Fällen verursachten die Raser einen Unfall. Wer an illegalen Rennen teilnimmt, dem drohen nach aktueller Gesetzeslage eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. Wer vorsätzlich handelt, dem droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Werden Menschen getötet oder schwer verletzt, kann eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren verhängt werden.