Mülltonnenbrände in Lünen "Menschen hätten Schaden nehmen können"

Mülltonnenbrände in Lünen: „Menschen hätten Schaden nehmen können"
Lesezeit

Das war vielleicht ein Halloween (31. Oktober) für die Polizei in Lünen. Brennende Mülltonnen am Hauptbahnhof und in Brambauer, außerdem wurden Polizeibeamte mit Flaschen, Steinen und sogar Pyrotechnik beworfen. Bei Instagram wurde eine Story der brennenden Mülltonnen gezeigt, eindrucksvoll, aber auch gefährlich.

Aus Sicht der Feuerwehr Lünen stellt nämlich jeder Brand eine unmittelbare Gefährdung dar. Am Halloween-Montag war der Löschzug Brambauer der Freiwilligen Feuerwehr mit acht Einsatzkräften und die Berufsfeuerwehr mit sechs Einsatzkräften bei den zwei Bränden im Einsatz. „Während des Einsatzes wurden die Einsatzkräfte von Schaulustigen mit Flaschen und Steinen beworfen. Die Polizei schützte die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor weiteren Angriffen“, heißt es auf Anfrage der Redaktion von Lünens Stadtsprecher Daniel Claeßen.

Feuer-Ausbreitung verhindert

In Brambauer brannten nicht etwa die kleinen Mülltonnen, sondern eine 750-Liter-Papiertonne. Im Video ist zu sehen, dass aus der Tonne hohe Flammen schlugen. Man kann sich ausmalen, was darin für eine Hitze entstanden sein muss. Im schlimmsten Fall hätten Menschen durch das Feuer Schaden nehmen können.

Aber das Feuer hätte laut Claeßen auch auf andere Objekte oder Güter übergehen und diese beschädigen können. Durch das Wegziehen der brennenden Mülltonnen von der Hauswand durch die zuerst eintreffende Polizei konnte eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden. Das Feuer ist somit auch nicht auf andere Gegenstände übergesprungen. Die Mülltonnen, die brannten, sind laut WBL bereits entsorgt worden.

Flammen könnten übergreifen

Auf die Frage, wie oft solche Mülltonnenbrände vorkommen, antwortet Lünens Pressesprecher, dass die Feuerwehr über solche Einsätze keine gesonderte Statistik führt. „Die Brandursachenermittlung ist keine Aufgabe der Feuerwehr, sondern der Strafverfolgungsbehörden.“

Peter Bandermann von der Polizei Dortmund antwortet auf Anfrage der Redaktion: „Für 2022 liegen uns acht Fälle vor.“ Diese Zahl bezieht sich aber auf Sachbeschädigungen und Brandstiftungen bei Mülltonnen jeder Art in Lünen. Bandermann sagt im Gespräch mit der Redaktion: „Selbst wenn nur der Inhalt brennt, ist das große Problem, dass die Flammen auf die Fassaden anderer Gebäude übergreifen könnten.“

Die Schäden der abgebrannten Mülltonnen in Lünen-Brambauer waren enorm.
Die Schäden der abgebrannten Mülltonnen in Lünen-Brambauer waren enorm. © Sebastian Laurenz

Außerdem könnte es eine starke Rußentwicklung geben, die unter Umständen gesundheitsgefährdend sein kann. „Das ist wirklich kein Kavaliersdelikt“, so der Pressesprecher der Polizei. Ob es in Lünen auffällig viele Fälle von angesteckten Mülltonnen gibt, kann Peter Bandermann nicht sagen, „dafür fehlt es einfach an Referenzobjekten, die wir für Vergleiche heranziehen könnten. Fest steht aber: Jede Brandstiftung ist eine Brandstiftung zu viel“, so Bandermann.

Mülltonnen-Vandalen an Halloween in Lünen: Nach diesem Verhalten gehören sie verflucht

Hohe Flammen und Schaulustige: Video zeigt Ausmaß der brennenden Mülltonnen in Lünen

Großeinsatz der Polizei in Brambauer: Brennende Mülltonnen und Angriff mit Pyrotechnik