Es war eine spektakuläre Aktion in Lünen: Ein Kran mit einem 60 Meter langen Ausleger hatte am Dienstag (8.4.) das erste der beiden hochmodernen MRT-Geräte am Haken. Er hob die empfindliche Fracht über das Facharztzentrum an der Altstadtstraße hinweg in die obere Etage der Radiologie-Praxis des MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner.
Um das vier Tonnen schwere Diagnostikgerät an seinen Standort bringen zu können, musste eigens die Außenwand des Gebäudes durchbrochen werden. Präzisionsarbeit war gefragt: Von der Luke aus manövrierten Techniker das Hightech-Gerät auf Rollen über eine Stahlplatten-Bahn auf sein Podest. Ein zweiter MRT zieht am Mittwoch (9.4.) vom Dortmunder Phoenixsee in die Lüner Radiologie.
Damit verdoppelt das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am St. Marien Hospital seine Kapazitäten. Statt bisher zwei werden künftig vier MRT-Geräte im Einsatz sein. Dafür wurden die Räume der 2024 geschlossenen Nuklearmedizin im Facharztzentrum zur Radiologie um- und ausgebaut. Bis die ersten Patienten in „die Röhre“ kommen, steht eine Phase des Zusammenbaus, der technischen Justierung und Einarbeitung an. Ende Mai gehen die Geräte dann in den Betrieb.

Geräte sind patientenfreundlich
Die beiden Magnetresonanztomographen seien besonders patientenfreundlich ausgestattet und auch für Menschen mit Platzangst gut geeignet, erläutert Dr. Thorsten Mashofer, der wie Dr. Martin Kamphausen Facharzt für Radiologie und Standortleiter in Lünen ist. Dafür sorge eine breitere Öffnung. Mit einer Länge von 1,55 Meter seien die Siemens-Geräte ausgesprochen kurz. „Damit müssen Patienten in den seltensten Fällen komplett in der Röhre liegen, was oft als sehr bedrückend empfunden wird“, erklärt Mashofer. Die für viele Patienten unangenehmen Geräusche würde bestmöglich unterdrückt.
Das MVZ nutzt die Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI). Alle erstellten Bilder würden noch einmal parallel durchgerechnet und optimiert. Die Geräte arbeiteten sehr schnell. So könne die Untersuchungszeit für Patienten auf ein Minimum reduziert werden.

Mehr Termine, mehr Personal
Die zusätzlichen Geräte erforderten mehr Personal in der Radiologie, die neben den MRT-Untersuchungen auch andere Verfahren zur bildgebenden Diagnostik anbietet, wie Computertomographie, digitales Röntgen und Mammographie. Zu den vier Medizinern kommen zwei weitere Ärzte dazu. Auch das Team der Mitarbeitenden werde erweitert.
Die vier MRT-Geräte ermöglichen künftig eine schnellere Terminvergabe. Von 6.30 bis 20.30 Uhr ist die Praxis besetzt.