Es sind die letzten Tage, in denen für die Abiturjahrgänge in Lünen Unterricht an den Schulen stattfindet. An der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und dem Gymnasium Altlünen geht für die Abschlussjahrgänge ihre Schulzeit zu Ende, bevor am 29. April, dem Dienstag nach den Osterferien, die schriftlichen Prüfungen beginnen.
Bezeichnend ist für diese Tage nicht nur die Intensivphase - das heißt, dass die Schülerinnen und Schüler nur noch Unterricht in ihren Prüfungsfächern bekommen. Sie wird auch begleitet von Prinzessinnen, Superhelden, Mafia-Bossen, türkischen Opas, David Bowies oder 90er-Jahre-Rappern. Kurz: Es ist Mottowoche und es gilt: jeden Tag ein anderes Motto.
Eine Zeitreise gab es für die Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule am Montag. Tags darauf fanden Schülergruppen zu einem gemeinsamen Kostüm zusammen. Am Mittwoch kamen alle im Schlafanzug, am Donnerstag gilt das Motto „Overdressed“. „In den Pausen machen wir Musik“, erzählt GSG-Abiturientin Melina. „Ich glaube, ich habe das noch gar nicht so richtig realisiert“, fügt ihre Freundin Lina hinzu. „Wir genießen das und sind froh, dass wir richtig feiern können“, sagt sie mit Gedanken an die Corona-Zeit, die sie noch eindrücklich vor Augen hat.

An der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule haben sich die Schülerinnen und Schüler am Mittwoch besonders schick gekleidet. „Reich und Schön“ ist das Motto. An anderen Tagen kamen die Abiturienten als „Kindheitshelden“ oder ebenfalls in Gruppen-Kostümen zum Unterricht. „Aufregend“ sei diese Woche, erzählt Penelope. „Wir haben hier so viel Zeit verbracht. Langsam fängt man an, das zu schätzen.“ Von einer prägenden Zeit sprich Elias. „Es ist komisch, aber auch befreiend, dass es jetzt zu Ende geht.In dieser Intensivwoche jetzt können wir uns darauf konzentrieren, was wir wirklich brauchen. Durch die Mottowoche hat das eine richtig schöne Atmosphäre und macht Spaß.“
Elif, die in den pädagogischen Bereich gehen möchte, sagt: „Endlich kann man richtig starten.“ Und Yaren ist es wichtig, klarzustellen: „Ich mochte die Schule“. Als Schüler einer multikulturellen Schule haben die jungen Erwachsenen für den nächsten das Motto „Kulturen“ gewählt. Ein Mädchen möchte ihre türkische Kultur zeigen, traditionelle Kleidung tragen und eine türkische Flagge. Ein anderes Mädchen mit russisch-estnischem Hintergrund wird als Matroschka gehen, ein Junge mit griechischen Wurzeln wird als Olive kommen, ein anderer im marokkanischen Gewand und ein deutsches Mädchen hat sich ein mittelalterliches Kleid ausgesucht, um ihre Kultur zu präsentieren.
Und am Freiherr-vom-Stein Gymnasium galt am Mittwoch das Motto Reise durch Zeit und Raum. Und so tummelten sich David Bowies, 90er-Jahre-Rapper, türkische Opas, Scheichs und Rokoko-Damen.
