Ratlos sind der Direktor und die Sportlehrer der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Der Grund: Wegen der Bauarbeiten an der Mercedeskreuzung können die Schüler diese auf ihrem Weg zur Rundsporthalle nicht mehr überqueren - zu gefährlich. Eine Lösung sei nicht in Sicht, weil die Stadtverwaltung nicht reagiere, so der Vorwurf.
Umweg verkürzt Unterricht
Früher konnten die Schüler der GSG noch über eine Brücke zur Rundsporthalle gelangen, doch die ist mittlerweile abgerissen. Seitdem gab es für die Sportlehrer immerhin die Möglichkeit, die Fußgängerampel auf Dauergrün zu schalten, bis die in Klassenstärke gehenden Mädchen und Jungen auf der anderen Seite angekommen waren. Doch auch diese Möglichkeit ist mit der Baustelle passé.

Zwar gibt es nach wie vor die Möglichkeit, die Verkehrsinsel zu nutzen. Doch die Sportlehrer gehen mit den Schülern in Klassenstärke, also mit rund 30 Leuten, in Richtung Rundsporthalle. „Das geht nicht, mit so einer Gruppe auf der mittleren Verkehrsinsel zu stehen. Das ist einfach zu gefährlich“, sagt Christian Gröne, der Leiter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. „Deshalb habe ich meinen Kollegen verboten, diese Umleitung zu benutzen.“
Nun nehmen täglich rund 300 GSG-Schüler den Weg über die Stadttorstraße, um zur Rundsporthalle zu kommen. „Das sind 15 bis 20 Minuten Verzögerung - pro Weg“, so Gröne. Von einer Doppelstunde Sport bleibt da am Ende nicht viel übrig.
Die Stadt rührt sich nicht
Dabei will der Schulleiter auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, gegen die Baustelle und die notwendigen Begleitmaßnahmen zu schießen: „Die Baustelle ist nicht das Problem. Aber man hat vergessen, uns vorher zu informieren“, ärgert er sich über die aktuelle Situation.
Nun ist Not am Mann. Doch die Stadt, mit der Christian Gröne vor anderthalb Wochen Kontakt aufnahm, rühre sich nicht, so der Schulleiter - weder das „Team Schule und Sport“ noch der Fachbereich Verkehrslenkung. Mit den Fachleuten wollte er eigentlich kurzfristige Lösungen suchen. Damit seine Schüler möglichst kurze und dabei auch sichere Wege über die zweispurige B54 finden - und der Sportunterricht dabei nicht zu kurz kommt.
Auf Anfragen dieser Redaktion war die Stadt Lünen bislang nicht für eine Stellungnahme zu dem Fall zu erreichen.