Brambauer, das ist für Martin Fleischmann (61) mehr als der Ortsteil zwischen Dortmund und Lünen. Hier ist sein Lebensmittelpunkt von Kindheit an. Was ihm gefällt, ist der Zusammenhalt. Ein Netzwerk, das es so in anderen Stadtteilen nicht gibt. Die Ehrenamtlichen haben viel bewegt für den Ortsteil. Volkspark, Freibad, Bürgerhaus, Bürgerbücherei - das sind nur einige der Projekte, die die Aktiven gemeinschaftlich stemmen. Martin Fleischmann gehört dazu. „Das hat sich durch das Vereinsleben ergeben“, sagt er.
Martin Fleischmann ist Präsident des Schützenvereins, war CDU-Ratsherr, Vorsitzender der CDU-Ortsunion und ist Gründungsvorsitzender im Förderverein Bürgerhaus Brambauer. 30 Jahre steht er im kommenden Jahr an der Spitze der Gemeinschaft Brambauer Vereine (GBV). Sein Entschluss ist gefasst: 2025, wenn die GBV ihr 55-jähriges Bestehen feiert, wird Fleischmann nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. Er möchte den Weg freimachen für neue Wege und neue Ideen.
Dabei wünscht er sich, dass sich die GBV weiterhin für die Zukunft Brambauers einsetzt. Sorgen macht er sich schon. Denn auch bei den Vereinen ist die Tendenz rückläufig. Zu Spitzenzeiten gab es 43 Vereine. Sie haben einiges auf die Beine gestellt. Mit der Aktion „Sauberes Brambauer“ sei man schon vor 20 Jahren Vorreiter gewesen. Fleischmann nennt die Aktionstage zum Sport- und Freizeitzentrum Tockhausen und die großen Stadtteilfeste.
Man sei Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, ob bei der Zukunftswerkstatt 2030 oder dem gerade ausgelaufenen Projekt „Erlebnisraum“, das Leerstand verhindern soll. Fleischmann ist überzeugt: So schlecht wie mitunter der Ruf, ist Brambauer gar nicht. Er ärgert sich, wenn Leute negativ reden, selbst aber nicht mithelfen, dass es besser wird. Genau daran arbeiten die Ehrenamtlichen auf vielfältige Weise.

Open-Air-Brunch im Volkspark
Bis zu seinem Rückzug als Vorsitzender der GBV hat der beruflich bei der Deutschen Bahn beschäftigte Martin Fleischmann mit seinem Team für Brambauer noch einiges vor: Die Vereine beteiligen sich am Frühlingsfest der Bramis, der Gemeinschaft der Brambauer Kaufleute, am Sonntag, 5. Mai. Sie unterstützen das dreitägige Reit- und Springturnier des RV Brambauer vom 5. bis 7. Juli.
Nach den Sommerferien steht im Volkspark Brambauer ein Open-Air-Brunch in Kooperation mit den Volksparkfreunden Brambauer an. Im Park werden Tische aufgebaut, ähnlich wie seinerzeit beim Stillleben auf der B1. „Man muss auch mal etwas Neues ausprobieren“, so Fleischmann. Geplant ist auch der Schnadegang durch Brambauer in Zusammenarbeit mit dem Stadtverband für Heimatpflege.
Der traditionelle Kinderkarneval im Bürgerhaus Brambauer mit den Brambauer Chaos Kids an Rosenmontag und die Gedenkfeier zu Volkstrauertag am Brambauer Ehrenmal gehören ebenfalls in den Terminkalender.
Offen für Frau an der Spitze
„Gemeinsam kann man viel erreichen“, sagt Martin Fleischmann. Er habe sich immer gerne eingebracht und wird als Vorsitzender des Fördervereins Bürgerhaus Brambauer auch weiterhin aktiv bleiben. Der 61-Jährige wünscht sich, dass das, was in den vergangenen Jahren geschaffen wurde, erhalten und in die Zukunft getragen werde. Die Gemeinschaft pflegen, das sei es, was das Zusammenleben in Brambauer ausmache. Martin Fleischmann sieht aber auch, dass sich seit Corona viele ins Privatleben zurückgezogen haben. Deshalb hofft er, dass es weitergeht. Vielleicht auch mal mit einer Frau an der GBV-Spitze. „Da sind wir offen“, sagt er.