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Mario Löhrs nächste Hürde ist nicht Marco Morten Pufke
Kommentar zur Landratswahl
Wie die Stichwahl um das Amt des Landrates im Kreis Unna ausgehen wird, ist relativ sicher. Mario Löhr ist der klare Favorit. Doch damit fängt für ihn die Herausforderung erst an.
Mario Löhr gelang am Sonntag etwas, für das ihn viele seiner Parteigenossen im Kreis Unna beneiden werden: Er holte ein standesgemäßes Ergebnis, wie es für einen SPD-Mann bei der Wahl zur Nachfolge von Michael Makiolla erwartbar war – oder besser: erwartbar gewesen wäre in Zeiten vor dem Absturz der SPD.
Für die Stichwahl gegen CDU-Mitbewerber Marco Morten Pufke gilt Löhr als klarer Favorit. Das ist er nicht nur, weil er einen deutlich größeren Vorsprung vor Pufke herausgeholt hat als die SPD vor der CDU im Kreistag.
Pufke müsste neben dem bürgerlichen Lager auch sehr große Teile der Grünen hinter sich bringen, um noch an Löhr vorbeizuziehen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich.
Löhrs größte Herausforderung für die politische Zukunft ist daher nicht Marco Morten Pufke. Bevor er sich den gewiss ebenfalls herausfordernden Sachthemen der Region stellen kann, muss er sich erst einmal Gedanken darüber machen, wie er dafür verlässliche politische Mehrheiten im Kreistag gewinnen kann.
Die SPD bleibt dort zwar größte Kraft, hat aber dennoch ordentlich Federn gelassen. Um zu gestalten, braucht sie Partner. Dafür kann sie entweder bei der CDU oder bei den Grünen vorsprechen. Zumindest die Union ist jetzt aber ein Verhandlungspartner fast auf Augenhöhe. Und auch die Grünen als die Zu-Gewinner dieser Wahl dürften deutlich selbstbewusster auftreten.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
