Ein 21-Jähriger aus Lünen wird beschuldigt, am 27. Juli am Bochumer Hauptbahnhof eine schlafende Person angegriffen zu haben. Er soll die Person zuerst geweckt und dann auf diese eingetreten und mehrfach mit Fäusten gegen den Kopf geschlagen haben – drei Tage später erlag der Mann seinen Verletzungen und verstarb an einem Schädel-Hirn-Trauma. „Die Antragsschrift geht von Mord und gefährlicher Körperverletzung aus. Die Hauptverhandlung wird am 8. Januar 2025 beginnen“, so Katja Nagel, Pressesprecherin des Landgerichts Bochum, auf Nachfrage der Redaktion.
Allerdings handelt es sich bei dem Prozess nicht um eine Anklage, sondern um eine Antragsschrift im Sicherungsverfahren, da die Staatsanwaltschaft von einer Schuldunfähigkeit des Beschuldigten ausgeht. „Die Staatsanwaltschaft (...) sieht eine Gefahr für die Allgemeinheit und deshalb die Erforderlichkeit der Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus“, erklärt Nagel. Zurzeit befindet sich der Beschuldigte in einer LWL-Klinik – laut dem stellvertretenden Pressesprecher des Landgerichts Michael Rehaag in der forensischen Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn.
Monate vorher schon gewalttätig
Der Angriff auf den zuvor schlafenden Mann ist nicht die einzige Gewalttat, die dem 21-Jährigen zur Last gelegt wird. Zwei Monate zuvor, am 19. Mai, soll der Lüner jemanden am Bahnhof Langendreer angegriffen und mehrfach mit Fäusten gegen Körper und Kopf geschlagen haben, wie die Pressesprecherin schreibt.