60 Millionen Euro für neue Psychiatrie-Klinik in Lünen Menschen näher am Wohnort versorgen

Neue Klinik für psychisch Kranke kostet 60 Millionen Euro
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Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen bekommen in der geplanten Klinik in Lünen individuelle und professionelle Hilfe. Dafür nimmt der LWL-Psychiatrieverbund 60 Millionen Euro in die Hand. Das neue Krankenhaus auf dem Gelände des St. Marien Hospitals mit 125 Betten, einer psychiatrischen Tagesklinik und einer umfassenderen ambulanten Versorgung wird eine Dependance der LWL-Klinik in Dortmund sein. Die Tagesklinik in Lünen bleibt bestehen.

Durch die neue Einrichtung sollen Menschen im Kreis Unna näher an ihrem Wohnort behandelt werden können. Denn der Bedarf ist kreisweit gestiegen. Bisher wurden Betroffene aus dem Kreisgebiet in der LWL-Klinik Dortmund und der Dependance in Unna versorgt. Um dort eine Behandlung sicherzustellen, hatten diese Einrichtungen ihre Angebote zeitweise aufgestockt.

Patientinnen und Patienten leiden unter Depressionen, Angstgefühlen, Suchterkrankungen oder anderen psychischen Problemen. Dass ihre Zahl steigt, ist in der Landeskrankenhausplanung Nordrhein-Westfalen berücksichtigt worden. Der wachsende Bedarf ist die Grundlage für den Neubau in Lünen.

Schild der LWL-Klinik
Die geplante Klinik in Lünen wird als Dependance der LWL-Klinik Dortmund betrieben. © Jörg Bauerfeld

Neues vollstationäres Angebot

150 Beschäftigte sollen in der neuen Klinik tätig sein. Bis sie ihre Arbeit beginnen können, wird es allerdings noch dauern. Denn noch gibt es kein Planungsrecht für das etwa ein Hektar große Gelände hinter dem St. Marien Hospital. Sobald das geschaffen ist, rechnet der LWL-Psychiatrieverbund mit zweieinhalb Jahren Bauzeit bis zur Eröffnung.

„Mit dem Neubau wird ein umfassendes vollstationäres Leistungsangebot für den Kreis Unna neu geschaffen“, erklärt LWL-Sprecher Thorsten Fechtner. Die Beschäftigten seien schwerpunktmäßig in den ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Berufsgruppen angesiedelt. „Aber auch in den Bereichen Service, Hauswirtschaft, Technik und Administration werden Stellen neu zu besetzen sein“, kündigt er an.

Vorteil der räumlichen Nähe

Mit der Klinik unweit des St. Marien Hospitals bekommt der Gesundheits-Campus im Herzen der Stadt weiteres Gewicht. Die räumliche Nähe gilt als Pluspunkt. Bei körperlichen Erkrankungen würden die Patienten der LWL-Klinik von den Medizinern und Medizinerinnen des St. Marien Hospitals versorgt, erklärt Standortleiter Andreas Mönnig auf Anfrage der Redaktion. Es gebe „für die Patienten der LWL-Klinik Vorteile durch kurze Wege und den direkten Kontakt der Behandler aus Psychiatrie und Somatik.“

Schon vor der Corona-Pandemie hat das St. Marien Hospital eine Zielplanung für einen eigenen Neubau erstellt. Diese werde im Rahmen der Krankenhausplanung weiter verfolgt, berichtet Andreas Mönnig. Die Entwicklung des eigenen Krankenhauses habe auf den Flächen Priorität und werde durch den Neubau der LWL-Klinik nicht geändert.