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Luftfilter in den Schulen: Für die schnelle Lösung ist es nun zu spät
Meinung
Die Tage werden kälter und mit ihnen auch die Klassenzimmer in Lünen. Luftfilter könnten die Situation entschärfen. Die Verantwortlichen hätten hier längst handeln müssen, meint unser Autor.
Bereits seit mehreren Monaten warnen Experten vor der vierten Corona-Welle. Die Situation an den Schulen hat sich seit dem vergangenen Winter allerdings nicht geändert: Weiterhin sollen die Fenster in den Klassenräumen alle 15 bis 20 Minuten geöffnet werden. Was im Sommer vielleicht noch für etwas Erfrischung sorgte, wird nun wieder zum Problem. Denn mittlerweile nähern sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt – und die Klassenräume kühlen aus. Das große Bibbern kann wieder beginnen.
Beschaffung würde Monate dauern
Das dürfte auch vorerst so bleiben. Die Stadt selbst gibt an, dass eine europaweite Ausschreibung für die Beschaffung von Luftfiltergeräten vier bis fünf Monate dauern würde – hinzu käme eine Lieferzeit von bis zu zwölf Wochen.
Statt sich bereits im Sommer um das Problem zu kümmern, haben Stadt und Politik es verschlafen, zur kalten Jahreszeit eine für Schüler, Lehrer und Eltern zufriedenstellende Lösung zu finden.
Vielleicht haben die Verantwortlichen auch einfach gehofft, dass es bei nur einem Corona-Winter bleibt. Das macht es allerdings nicht besser. Die nun beschafften CO2-Ampeln begrenzen den verursachten Schaden nur bedingt – vor allem, wenn die Fenster am Ende noch häufiger geöffnet werden, als bisher.
Im kommenden Haushalt müssen endlich Mittel für Luftfilter bereitgestellt werden – auch, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
