Lünsche Mess 2023: Altstadt war wieder Publikumsmagnet Markenzeichen „Westfalenschluck“

Altstadt war wieder Publikumsmagnet: Markenzeichen „Westfalenschluck“
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Mauerstraße, Silberstraße und Roggenmarkt liegen zwar nicht direkt auf der Flaniermeile der Lünschen Mess. Auch 2023 hat es sich aber gelohnt, ein paar Schritte weiterzugehen - nicht nur, um Lünen von seiner historischen Seite zu sehen, sondern auch kulinarisch.

Wie schon seit 40 Jahren hatte die Initiative Mauerstraße/Silberstraße/Roggenmarkt - ein Zusammenschluss der rund 80 aktuellen und teilweise ehemaligen Nachbarinnen und Nachbarn - ihr Quartier in einen Biergarten verwandelt. 20 lange Tische und 40 Bierbänke sowie zahlreiche Stehtische - alles unter großen Sonnenschirmen - luden an den vier Veranstaltungstagen zum Verweilen ein vor einer ganz besonderen Kulisse: den Fachwerkhäusern der Altstadt. Fast hätte es sie nicht mehr gegeben.

Der Weltkrieg hatte ihnen nichts antun können, aber der Modernisierungswille der 1960er-Jahre. Dass es keine leere Drohung war, alte, mitunter etwas windschiefe Häuser durch moderne Neubauten nach dem Geschmack der Zeit zu ersetzen, hatten Stadtplaner etwa am Marktplatz und im weiteren Verlauf der Mauerstraße in Richtung Lippe bewiesen. Mit ihren Häusern sollte das nicht passieren, hatte die Initiative damals beschlossen und für den Erhalt gekämpft - mit Erfolg. Daran können sich seitdem nicht nur die erfreuen, die dort wohnen.

Viel los war bei der Lünschen Mess auch in der Altstadt.
Viel los war bei der Lünschen Mess auch in der Altstadt. © Volker Hoffmann

„Hier war der Teufel los“

Zur Lünschen Mess ist ein Spaziergang über das Kopfsteinpflaster der Altstadt nicht nur ein optischer Genuss. Zum 41. Mal in Folge hatten die Nachbarinnen und Nachbarn auf dem Kopfsteinpflaster vor ihren Haustüren einen Biergarten aufgebaut. Bunte Lichter illuminierten das schwarz-weiße Fachwerk in den Abendstunden, und die Band „Here comes Johnny“ lud mit Live-Musik zum Tanzen ein. „Hier war der Teufel los“, sagt Volker Hoffmann von der Mauerstraße.

Kühles Bier, Cola und Wasser flossen an den Spätsommertagen in Strömen - in der Altstadt genauso wie überall sonst in Lünen. In dem Interims-Biergarten auf dem historischen Pflaster gab es aber wieder ein Getränk, das ansonsten nirgends zu finden ist: den Westfalenschluck, eine ebenso deftige wie hochprozentige Lüner Spezialität.

Zahlreiche kleine, eiskalte Gläschen mit Weizenkorn gingen über die Theke. Das Besondere dabei ist nicht, was im Glas ist, sondern darauf. eine Scheibe Mettwurst mit Meerrettich und Zwiebeln. Wer das dieses Mal nicht gekostet hat, sollte sich den 5. bis 8. September 2024 vormerken: den voraussichtlichen Termin für die nächste Lünsche Mess. Die Interessengemeinschaft Mauerstraße/Silberstraße/Roggenmarkt wird wieder dabei sein, zum 42. Mal.

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