Das „Memorandum of Understanding (MoU)“ haben Remondis-Vorstandschef Ludger Rethmann (Bild) und Shell-Direktor Huibert Vigeveno in Lünen unterzeichnet.

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Lüner Remondis-Gruppe und Shell Deutschland vereinbaren Partnerschaft

rnKreislaufwirtschaft

Die Lüner Remondis-Gruppe und Shell Deutschland wollen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft die Kreislaufwirtschaft weiter voranbringen. Und das nicht nur in Deutschland.

Lünen

, 17.02.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die weltweit agierende Lüner Remondis-Gruppe bleibt sich treu und hält trotz Beobachtung durch das Bundeskartellamt unbeirrt an ihrer Unternehmensstrategie fest. Dazu zählt neben der Beteiligung an und der Übernahme von Firmen auch das Eingehen von strategischen Partnerschaften im In- und Ausland. Dazu gehört auch der jüngste Remondis-Coup.

Wie die Remondis Recycling GmbH am Dienstag (15. Februar) mitgeteilt hat, habe der Entsorger ein „Memorandum of Understanding (MoU)“, eine offizielle Absichtserklärung, mit Shell in Deutschland unterzeichnet.

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Strategische Zusammenarbeit

Darin vereinbaren beide Unternehmen den Angaben zufolge eine langfristige, strategische Zusammenarbeit, die sich zunächst auf die Entwicklung eines Rohstoff-Kreislaufs rund um den Shell Energy and Chemicals Park Rheinland im Kölner Süden konzentrieren soll.

Ziel sei es, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung (PM) weiter, die wachsende Nachfrage nach nachhaltigeren Energie- und Chemieprodukten zu decken:

„Shell und Remondis wollen als strategische Partner die Bildung ganzheitlicher, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger kreislaufwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in NRW, Deutschland und Europa beschleunigen, indem sie die Branchen Abfallsammlung, -sortierung und -verwertung, Chemie und Energie miteinander verknüpfen und dabei die Stärken des jeweils anderen nutzen.“

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Umfassende Kreislaufwirtschaft

Beide Unternehmen seien der Ansicht, heißt es weiter, dass die rasche und umfassende Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft von großer Bedeutung für die Dekarbonisierung des Sektors und für die Gesellschaft ist. Sie werde es beiden Unternehmen ermöglichen, das Netto-Null-Emissionsziel des Pariser Abkommens zu erreichen.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass Deutschland und NRW attraktive Bedingungen für eine erfolgreiche Gestaltung der Energiewende bieten. Kaum irgendwo sonst gibt es bessere Standortbedingungen mit weltweit anerkannten Forschungseinrichtungen, industriellem Know-How, politischer Entschlossenheit und gesellschaftlichem Willen“, sagt Remondis-Geschäftsführer Jürgen Ephan laut Pressemitteilung. Mit der nun unterzeichneten Absichtserklärung machten sich Remondis und Shell gemeinsam daran, einen beispielhaften Beitrag zur deutschen Energiewende zu leisten.

Shell: Remondis wichtiger Partner

„Mit Remondis haben wir einen strategisch wichtigen Partner gefunden, um die Transformation unseres Standortes zu einem Energy and Chemicals Park voranzubringen. Statt Rohöl wollen wir in Zukunft vermehrt Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse einsetzen, um daraus alternative Energie- und Chemieprodukte zu produzieren (...).“ So wird Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung Shell in Deutschland, in der Pressemitteilung zitiert.

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Remondis im Visier des Bundeskartellamtes

Mitte Januar war bekanntgeworden, dass Remondis ins Visier des Bundeskartellamts geraten ist. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, hatte eine sogenannte Sektoruntersuchung angekündigt. Damit untersucht das Kartellamt die Strukturen in bestimmten Wirtschaftszweigen, um „umfassende Kenntnisse über die Märkte zu gewinnen“. Mit Blick auf Remondis, hieß es im Januar:

„In einzelnen Branchen kaufen große Unternehmen in großer Zahl kleine Unternehmen auf, ohne dass das Bundeskartellamt dies prüfen kann. Dies führt zu einem fortschreitenden Konzentrationsprozess, der der Kontrolle des Bundeskartellamtes entzogen ist.“ Kenner der Branche war nach diesen Sätzen bereits klar, wen er damit meinte - Remondis. Wie berichtet, wies das Unternehmen in einer ersten Stellungnahme alle Vorwürfe zurück.