Lüner Kinogeschichte wieder lebendig Lichtburg-Schriftzeichen an Stadtmuseum übergeben

Lebendige Kinogeschichte: Lichtburg-Schriftzeichen an Stadtmuseum übergeben
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Ein Teil der Kinogeschichte von Lünen ist jetzt wieder lebendig. Die bekannten Schriftzeichen „Lichtburg Studio Movie“ des ehemaligen „Lichtburg“-Kinos in der Innenstadt wurden dem Museum der Stadt Lünen übergeben. Auf Initiative von Barbara Höpping, Vorsitzende des Lüner Filmclubs, sind die Schriftzüge in den vergangenen Jahren mit Unterstützung durch Lichttechnik-Unternehmer Frank Thier in dessen Lager aufbewahrt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Lünen.

Der Standort an der Langen Straße blickt auf eine bewegte Kinozeit zurück. Erste Filmvorführungen gab es an dieser Stelle nämlich bereits 1911 - damals noch im großen Saal der Gaststätte Reichskrone. Das neue Kino der 50er brachte Weltstars der Leinwand nach Lünen. Es war die ganz große Zeit, bevor das Fernsehen den Kinos landesweit derart Konkurrenz machte, dass diese wirtschaftlich in die Knie gingen. Die Folge: Immer mehr Kinos verschwanden. Den Anfang machten das Capitol und das Glückauf, kurz darauf folgten die Lichtburg und das Astoria. Ende der 1970er-Jahre war von den ehemals neun Kinos der Stadt keines mehr übrig.

Drei Kinosäle gab es in der Lüner Lichtburg damals.
Ein Blick in den Kinosaal der ehemaligen Lüner Lichtburg. © Archiv

Im Mai 1980 gab es dann den großen Neustart mit der Lichtburg. Gezeigt wurden zu diesem Anlass „Die Blechtrommel“, „Das Dschungelbuch“ und „1941- wo bitte geht’s nach Hollywood“. Zwei Jahrzehnte war das Kino ein Treffpunkt für Lünerinnen und Lüner. Vor Ort spielte sich außerdem eine wichtige Premiere ab. Denn in der Lichtburg schlägt die Geburtsstunde des Lüner Kinofestes. Nach der Jahrtausendwende war dann aber Schluss. Am 5. Dezember 2001 schließen die Kinobetreiber die Türen. Der Abriss erfolgte allerdings erst 2013. Mit der moderneren Cineworld wurde 2001 ein neues Kino für Lünen gebaut.

Der Abrissbagger machte 2013 aus der ehemaligen Lichtburg nur noch einen Haufen Schutt.
Der Abrissbagger machte 2013 aus der ehemaligen Lichtburg nur noch einen Haufen Schutt. © Magdalene Quiring-Lategahn

Für Dr. Katja Stromberg, Leiterin des Lüner Museums ist das Lichtburg-Zeichen etwas ganz besonderes: „Ein solches Dokument der Lüner Kinogeschichte gehört gezeigt“, erklärt sie in der Pressemitteilung. „Ich habe mich deshalb sehr darüber gefreut, dass Barbara Höpping auf mich zugekommen ist und wir mit dem Lichtburg-Schriftzug nun wieder schöne Erinnerungen bei den Lünerinnen und Lünern wecken können.“

Im Rahmen der Übergabe nahm die Museumsleiterin noch ein Fotoalbum von Björn Schreiter entgegen. Der Architekt des Gebäudes auf dem Grundstück der damaligen Lichtburg hielt 2013 den Abriss des Kinos mit der Kamera fest. Sowohl die Schriftzeichen als auch das Fotoalbum sind vorerst bis Ende März im Museum der Stadt Lünen zu sehen. Danach sollen sie Teil einer neuen Ausstellung im neuen Museum sein, das Anfang 2025 an der Villa Urbahn eröffnet wird.

„Danke Lünen, wir sehen uns im Cineworld“ - so war es beim endgültigen Abschied an der Fassade der Lichtburg zu lesen.
„Danke Lünen, wir sehen uns im Cineworld“ - so war es beim endgültigen Abschied an der Fassade der Lichtburg zu lesen. © Günther Goldstein