Lüner Autor beschreibt turbulente Reise Neuer Roman „Die erste Fahrt des Orient-Express“

Dirk Husemann beschreibt in neuem Roman eine turbulente Reise
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Unter dem Pseudonym David Janz hat der Autor und Lüner Kulturpreisträger Dirk Husemann einen neuen historischen Roman veröffentlicht. Diesmal nimmt er seine Fangemeinde mit auf eine Reise, die Kultstatus hat: „Die erste Fahrt des Orient-Express“ heißt das Werk. Er dreht die Zeit ins Jahr 1883 zurück, als der von einer Dampflok gezogene Luxuszug von Paris nach Konstantinopel aufbrach.

Der Titel ist eine Reminiszenz an den mehrfach verfilmten und zeitlich viel später erschienen Agatha-Christi-Krimi. Tatsächlich hat sich Dirk Husemann den Spaß erlaubt, Jules Verne als Passagier hinzuzudichten, der für den Krimi „Mord im Orient-Express“ recherchiert.

Doch Husemanns Fahrt in dem Luxus-Zug hat einen ganz anderen Dreh: Es geht um eine Premierentour durch verfeindete Staaten Europas, um eine Friedensmission und Diplomatie. Aber auch um den verschuldeten Bahn-Unternehmer Georges Nagelmackers, der sich vor dem Ruin retten will, und um einen Attentäter an Bord. Dabei setzt Dirk Husemann einiges aufs Gleis: Verwicklungen, Spannung und interessante Details, die nicht nur Eisenbahnfreunde faszinieren.

DIrk Husemann und Jutta Wieloch mit ihren Toskana-Krimis
Gemeinsam mit der Lüner Journalistin und Partnerin Jutta Wieloch schreibt Dirk Husemann auch Toskana-Krimis (Archivbild). © Husemann

Weinklappe mit Kühlung

Seit zehn Jahren schreibt Dirk Husemann historische Romane. Der Orient-Express ist sein mittlerweile 15. Werk und im renommierten Lübbe-Verlag erschienen. Mit dem Pseudonym hat sich auch die Aufmachung des Buches verändert - es wirkt wie ein Filmplakat.

Gemeinsam mit der Lüner Journalistin und Partnerin Jutta Wieloch recherchierte der studierte Archäologe und Wissenschaftsjournalist für den Roman nicht nur Wissenswertes zur damaligen Zeit und Biografisches über den Zug-Pionier Georges Nagelmackers, sondern auch Eisenbahngeschichte und Technik. Dass im Speisewagen des Orient-Express gekühlter Wein serviert werden konnte, obwohl es damals noch keine Kühlschränke gab, war einem grandiosen Einfall Nagelmackers zu verdanken: Er lagerte die guten Tropfen in einer Klappe unterhalb der Waggons, sodass sie durch den Fahrtwind wohltemperiert eingeschenkt werden konnten.

Wieder verbindet Dirk Husemann historisch belegte Details mit Fiktion und entwickelt daraus auf 383 Seiten eine Handlung, die schneller Fahrt aufnimmt als die damals mit höchstens 60 Stundenkilometern dahin stampfende Dampflok. Er beschreibt in seinem Roman die Reise unterschiedlicher Passagiere in sechs Tagen. Nicht alle kommen ans Ziel. Einige steigen in Wien aus, weil ihnen das Pulverfass Balkan zu gefährlich erscheint. Und wie heute, ging es auch damals um Zeitdruck: Nicht umsonst hat Nagelmackers seine Taschenuhr immer im Blick, um nicht zu spät zu kommen.

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Im Lübbe-Verlag erschienen

„Die erste Fahrt des Orient-Express“ ist im Lübbe-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich. Auf den Innenklappen finden sich Landkarte und farbige Abbildungen. Es kostete 17 Euro. ISBN: 978-3-7577-0027-0