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Lüner Aktionskreis stellt sich Spaziergängern schweigend entgegen
Gedenk-Veranstaltung
Am Montag (10. Januar) wollen sich Gegner der Corona-Maßnahmen in der Lüner Innenstadt versammeln. Sie bleiben nicht allein. Der Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus kommt auch.
Der „Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus“ will am späten Montagnachmittag (10. Januar) auf dem Lüner Marktplatz im Herzen der City der Corona-Toten gedenken und damit ein Zeichen gegen die „Spaziergänge“ von Gegnern der Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen setzen.
Das erklärte der Lüner SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer in seiner Funktion als Sprecher des Aktionskreises am Sonntag (9. Januar) auf Anfrage unserer Redaktion.
Überparteiliche Veranstaltung
Wie Schmeltzer weiter sagte, handele es sich um eine absolut überparteiliche Veranstaltung, an der neben sämtlichen Lüner Ratsfraktionen die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Institutionen teilnehmen werden:
„Natürlich freuen wir uns sehr, wenn ganz viele Bürger und Bürgerinnen am Montag den Weg in die Innenstadt finden und uns unterstützen.“
Die Veranstaltung ist laut Schmeltzer von der Polizei genehmigt und soll um 17.30 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz im Schatten des Rathauses beginnen - Ende offen. Öffentliche Reden sind keine geplant.
Hygiene-Vorschriften
„Es wird eine stille Gedenk-Veranstaltung, die Teilnehmer werden einen Mund-Nase-Schutz tragen und den gebührenden Abstand zueinander wahren.“
Wenn es klappe, sagte Aktionskreis-Sprecher Rainer Schmeltzer weiter, „werden wir uns in Höhe der Bäckerei Kanne und dem Reisebüro auf der gegenüberliegenden Marktseite mit dem Rücken zu den Spaziergängern vor Ort positionieren - mit Schildern in der Hand, wo die Zahlen der Corona-Toten in Lünen, im Land und weltweit stehen“. Teilnehmer der Gedenk-Veranstaltung seien auch gehalten, Feuerzeuge und Smartphones zu Illuminierung des Platzes mitzubringen.
Viele Corona-Gegner erwartet
Tatsächlich könnte es Montag auf dem Marktplatz eng werden. Denn nach Angaben der Polizei wollen sich dort um 18 Uhr erneut Corona-Gegner versammeln - und zwar deutlich mehr als in der Vergangenheit, wie unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr. Die Angaben reichen von 70 bis zu 120 Teilnehmern.
Dass sich der Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus jetzt für eine Gegenveranstaltung entschieden hat, hängt nach Angaben von Rainer Schmeltzer hauptsächlich damit zusammen, dass die AFD auf ihrer Lüner Facebook-Seite ihre Anhänger zur Teilnahme an den Spaziergängen aufgerufen habe.
„Und dem wollen wir uns mit einer hoffentlich ganz, ganz breiten Mehrheit aus der Lüner Bevölkerung entgegenstellen.“
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
