Lüner (44) verschweigt Jobs und kassiert doppelt „Habe Geld für die Sucht gebraucht“

Arbeit verschwiegen: Lüner (44) wegen Betrugs vor Gericht
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Seine zahllosen, teils einschlägigen Vorstrafen, die laufende Bewährung und der drohende Widerruf waren dem Mann aus Lünen durchaus bewusst. Doch die Kokain-Sucht ließ ihn alle Bedenken ausblenden.

In zwei Fällen im Zeitraum zwischen Ende April und Ende September 2021 informierte er das Amt ganz bewusst nicht über seine neuen Jobs. Auf die Art erhielt er rund 2700 Euro Unterstützung, die ihm nicht zustand. Ein Datenabgleich brachte die Überzahlung ans Licht und damit stand dem 44-Jährigen das nächste Verfahren bevor.

„Das war ein Fehler“

Betrug durch Unterdrückung in zwei Fällen wurde dem Lüner nun vor dem Amtsgericht vorgeworfen. Er versuchte gar nicht erst, etwas zu leugnen. Die Anklage sei richtig. „Das war ein Fehler.“ Er habe Geld benötigt, um seine Kokainsucht zu finanzieren. „Das ist halt dieser Druck.“

Derzeit sei er mit Hilfe eines entsprechenden Medikaments clean und das solle so bleiben. Deshalb wolle er eine stationäre Therapie machen. „Ich muss zusehen, dass ich meinen Arsch hochkriege.“ Und, nach der Entzugstherapie plane er eine weitere psychologische Behandlung, um einige traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit verarbeiten zu können.

Seine Offenheit, die Einsicht und der Wille, dem Teufelskreis zu entfliehen, sorgten für eine Chance. Er wurde zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Auflage: Er soll die Therapie durchziehen.

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