Das Wetter der vergangenen Tage war durchwachsen. Immer wieder regnete es, teils gab es Sturm und die Sonne ließ sich nur selten blicken. Wetter also, bei dem wohl die meisten Menschen lieber auf der heimischen Couch bleiben, als sich nach draußen zu wagen. Für die Händler des Weihnachtsmarktes in Lünen wäre das aber alles andere als wünschenswert. Immerhin würden ihnen dann die Kundinnen und Kunden fehlen.
Auch am Montagnachmittag herrscht in der Fußgängerzone der Lippestadt nur wenig Trubel. Einige Menschen kommen mit Taschen in den Händen aus den Geschäften, einige wenige stehen an den Buden, trinken das erste Heißgetränk. Doch vor den allermeisten Ständen wartet niemand auf eine Bratwurst oder Früchte mit Schokoladenglasur. Und trotzdem sind die Budenbetreiber bisher nicht unzufrieden mit der Menge der Besucherinnen und Besucher, die bereits auf dem Weihnachtsmarkt waren.
Jedes Jahr schlechte Tage
Seit 20 Jahren schon steht Birgit Unger mit ihrem Stand für Gewürze und Bonbons auf dem Weihnachtsmarkt in der Lüner City. Das Gewürz für Bratkartoffeln ist dabei ihr absoluter Verkaufsschlager. Die Lünerinnen und Lüner seien fast schon verrückt nach der Gewürzmischung, wie die Händlerin erzählt. Dass in diesem Jahr deutlich weniger Menschen an ihren Stand kommen, kann die Händlerin nicht sagen. „Wir haben in jedem Jahr schlechte Tage“, sagt sie lachend. Dass es mal ein paar Tage regnet und das Wetter eher ungemütlich ist, sorge nicht dafür, dass sie den Kopf in den Sand steckt.
Ohnehin sei die Standmiete für die Zeit des Weihnachtsmarktes gezahlt und auch der Vertrag mit der Stadt sorge dafür, dass sie nicht einfach zusammenpacken und den Markt verlassen könne, erzählt sie. Ob der diesjährige Weihnachtsmarkt in Lünen ein wirtschaftlich guter Markt war, könne ohnehin erst eine Bilanz an Weihnachten zeigen. Doch Birgit Unger ist zuversichtlich, dass die schlechten Tage mit Blick auf die gesamte Dauer des Weihnachtsmarktes nicht allzu schwer ins Gewicht fallen werden.

Verlass auf Stammkunden
Dass das Wetter in den Wintermonaten auch mal regnerisch sein kann, weiß auch Christin Brandt, die auf dem Weihnachtsmarkt in Lünen Crêpes verkauft. „Man merkt schon, dass weniger Menschen kommen, wenn das Wetter schlecht ist“, sagt sie. Doch auch sie bemerke bisher nicht, dass der Besucheransturm in diesem Jahr ausbleibt. „Der Verkauf läuft ok, ich bin dennoch zufrieden“, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. Häufig kommen die Leute erst später am Tag, wenn das Wetter besser ist als über den Tag.
Grundsätzlich könne sie aber gar nicht feststellen, dass das Wetter deutlich schlechter sei als in den Jahren zuvor. „Gerade am Nikolaustag war es abends trocken“, sagt sie. 2023 war das ganz anders. Vor einem Jahr regnete es in Strömen, als der Nikolaus mit seinem Gefolge über die Lippe kam. Auf ihre Stammkunden kann sich die Händlerin ohnehin verlassen. So wie auf einen Mann, der immer wieder an den Crêpestand kommt und seinen französischen Pfannkuchen mit Zimt und Zucker bestellt.
Besserung in Sicht
Ein Blick in den Wetterbericht für diese Woche zeigt zwar noch immer Wolken und wenig Sonne. Doch der Regen und der Sturm der letzten Tage bleiben aus: Es soll in Lünen im Laufe der Woche trocken bleiben, erst am Samstag zum Fackelschwimmen wird wieder mit Regen gerechnet. Allerdings bleibt es weiter kalt – bei etwa sechs Grad Celsius –, teilweise gibt es Warnungen vor Glatteis.
Der Weihnachtsmarkt in Lünen hat noch bis 23. Dezember geöffnet – täglich von 12 bis 20 Uhr.
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