Wasserqualität im Horstmarer See in Lünen Nach „ausreichend“ auf Note „gut“ verbessert

Wasserqualität im Horstmarer See: Nach „ausreichend“ jetzt Note „gut“
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Regelmäßig werden die Badegewässer des Landes NRW untersucht. Während Lünen mit dem Horstmarer See im vergangenen Jahr die Note „ausreichend“ bekam, wurde sie jetzt vom Umweltministerium als „gut“ eingestuft. In die Bewertung fließen die Messwerte der vergangenen vier Jahre ein.

Immerhin: Die Wasserqualität des Horstmarer Sees hat sich verbessert. Im landesweiten Vergleich hinkt Lünen aber dennoch hinterher: Von 112 Badestellen konnten 104 mit „ausgezeichnet“ punkten. Drei, der Horstmarer See, das Bettenkamper Meer in Moers und die Lingesetalsperre in Marienheide, sind mit „gut“ bewertet worden. Der Baldeneysee in Essen kam nur auf „ausreichend“. Von vier Badeseen liegen derzeit keine Daten vor. Die Wasserqualität wird nach EU-Richtlinien bewertet. Sie reicht von mangelhaft bis ausgezeichnet. Eine Karte und aktuelle Bewertungen zur Badegewässerqualität sind unter https://db.badegewaesser.nrw.de abrufbar.

Die Note „gut“ erhält also der Horstmarer See. Die Badesaison kann starten. Alle vier Wochen nehmen die Überwachungsbehörden in den Sommermonaten Wasserproben. Damit können sie die bakterielle Belastung einschätzen. Die ist in Lünen im grünen Bereich.

Badegäste am Ufer und im Wasser
Der Horstmarer See ist bei Badegästen (Archivbild) beliebt. Die Wasserqualität ist mit "gut" bewertet worden. © vom Hofe

Darmbakterien E-coli

Gefunden wurde bei der Wasseranalyse am 24. April dieses Jahres Escherichia coli in einer Konzentration von 45 pro 100 Milliliter. Im September 2023 hingegen lag der Wert bei 215. Diese Bakterien kommen im Darm von Mensch und Tier vor und deuten auf fäkale Verunreinigungen hin. Sie sind zwar nicht grundsätzlich schädlich. Doch wenn sie durch Wunden in den Körper gelangen, können sie Infektionen verursachen, wie „Durchfall und Magen-Darm-Erkrankungen“, erklärt Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv).

Sollte die Belastung den Grenzwert überschreiten, würde ein Badeverbot verhängt. Das hat es in Lünen im Juni 2022 gegeben. Damals hatte die Stadt Lünen erklärt, dass es für die Bakterienkonzentration nicht die eine Ursache gab. Der Kot vieler Wasservögel könnte dazu beigetragen haben. Allerdings spielt auch die geringe Wassertiefe von sechs bis sieben Metern an der tiefsten Stelle des künstlich angelegten Horstmarer Sees eine Rolle. Dadurch kann sich das Wasser schneller erhitzen. Auch extreme Hitze, viele Badegäste und wenig Niederschlag können zur Belastung beitragen.

Unterschiedliche Werte

Sollte es zu heiß und trocken werden, kann aus dem benachbarten Datteln-Hamm-Kanal Wasser zugeführt werden, damit der Pegel des Sees nicht auf ein bedenkliches Maß sinkt. Der Horstmarer See ist in der Vergangenheit unterschiedlich bewertet worden: 2023 gut, 2022 ausreichend, 2021 gut, 2020 ausgezeichnet und 2019 ausreichend.