Trauerort für verunglückte Alesja verwüstet Entsetzen bei vielen Menschen in Lünen

Trauerort für verunglückte Alesja von Unbekannten verwüstet
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Das bunte Meer aus Blumen und Lichtern an der Kurt-Schumacher-Straße in Lünen, das an die Ende März bei einem Verkehrsunfall gestorbene Alesja (†16) erinnert, ist zerstört worden. Am Mogen nach der bewegenden Gedenkfahrt mit 250 Teilnehmenden am Freitag (4. April), zu der der ADFC aufgerufen hatte, zeigte der Trauerort ein Bild der Verwüstung.

Auf Facebook äußerte sich ein Lüner betroffen. Er hatte am Samstag (5. April) um 7.30 Uhr im Edeka eingekauft und war an der Stelle vorbeigekommen, an der das „Ghostbike“ zur Erinnerung an den tödlichen Unfall stand. Von den vielen Blumen, Lichtern und Bildern war nicht mehr viel zu sehen. Unbekannte müssen wohl in der Nacht den Trauerort beschädigt haben.

Wer macht so etwas, fragte der Lüner auf Facebook. Es könne nicht der Wind gewesen sein, Blumen und andere Dinge seien plattgetreten worden. Bis Sonntag (6. April) ist sein Post 80-mal kommentiert worden, „widerlich, schlimm, unfassbar“, hieß es dort immer wieder.

Aufgeräumte Gedenkstelle
Am Sonntag war die Gedenkstelle wieder hergerichtet worden, aber deutlich kleiner als vorher. © Quiring-Lategahn

Schon Donnerstag Beobachtungen

Eine Lünerin schrieb, sie habe bereits am Donnerstag (3. April) jemanden beobachtet, der sich „an den frischen Blumen und den Stofftieren bereichern wollte. Ich bin energisch auf ihn zugegangen und habe ihm gesagt, er soll die Sachen dort liegen lassen, es wäre eine Gedenkstätte! Er lachte, fragte, wie teuer die Sachen wären und schmiss sie wieder hin. Ich habe sie dann wieder anständig dort hingelegt, als ich mich umdrehte, war er spurlos verschwunden!!!!“

Ein weiterer Facebook-Nutzer teilte mit, er habe beim Aufräumen geholfen und die Polizei informiert. Tatsächlich war die Gedenkstelle am Sonntag (6. April) wieder einigermaßen hergerichtet worden. Allerdings fanden sich dort längst nicht mehr so viele Blumen, Lichter und Stofftiere wie zuvor.

Am Freitag hatten nach der von der Polizei begleiteten Gedenkfahrt Radfahrer aller Altersklassen eine Schweigeminute für die gestorbene Schülerin eingelegt. Das „Ghostbike“, ein weiß gestrichenes Fahrrad, soll die Erinnerung nicht nur an die Verstorbene wachhalten. Es soll auch tagtäglich auf die Gefahren für Radfahrer im Straßenverkehr hinweisen.

Alesjas Leichnam ist zur letzten Ruhe in die Heimatstadt der Familie, nach Kiew (Ukraine), gebracht worden. Dort soll am Montag (7. April) die Beerdigung sein.