Im Sommer 2020 hatte die Stadt Lünen den Zugang zum See in Horstmar mit einem Zaun abgesperrt. Auch in der Saison 2021 soll das wieder passieren. Diesmal schon deutlich früher und auch als Vorbeugende Maßnahme. © Goldstein
Coronavirus
Streit um Horstmarer See: Stadt Lünen will Publikumsmagneten einzäunen
Um den Strand im Seepark in Lünen soll, wie schon im Sommer 2020, ein Zaun errichtet werden. Die Mitteilung der Verwaltung sorgte im Sicherheitsausschuss für viel Kritik von der Politik.
Der Strand am Seepark in Horstmar soll wieder mit einem Zaun abgesperrt werden. Das hat der Krisenstab der Stadt Lünen entschieden, wie Ordnungsamtschef Matthias Bork bei der Online-Erörterung des Sicherheitsausschusses am Dienstagabend (20.4.) mitteilte.
Das Wetter wird besser und damit erhöhe sich auch der Druck auf den Seepark. Mit Blick auf die Corona-Lage wolle die Stadt in diesem Jahr bereits im Vorfeld der Sommersaison tätig werden. Besonders, weil Badegäste häufig auch von außerhalb Lünens anreisten.
Dauerhafte Kontrollen etwa durch das Ordnungsamt seien nicht möglich. Dafür fehlt das Personal. „Das hängt auch mit der Kontrolle der Ausgangssperre zusammen“, so Bork. Auch im Sommer 2020 hatte seit Juli ein rund 500 Meter langer Zaun den Strand für Besucher abgesperrt. Es herrschte Badeverbot.
Und auch in diesem Jahr habe man bereits im März die ersten Badegäste am See angetroffen. Laut Bork kamen die allerdings nicht aus Lünen.
Aus den vergangenen Jahren (ohne Corona-Pandemie) weiß die Stadt: Bei gutem Wetter strömen pro Wochenende bis zu 15.000 Besucherinnen und Besucher in den Park. Darunter viele auswärtige Besucherinnen und Besucher, laut Angaben der Stadt bis zu 70 Prozent.
Im Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) am Dienstag habe man länger über die Maßnahme diskutiert, erklärte der Technische Beigeordnete Arnold Reeker. „Die Befürchtung ist, dass wir mit dieser Badegelegenheit eine Möglichkeit mit regionaler Anziehungskraft haben.“ Das richtige Maß zwischen Regelung und Freiheit in der Krise zu finden sei schwierig.
Politik fordert: Auf Vernunft der Bürger setzen
Bei den anwesende Ausschussmitgliedern in der Videokonferenz stießen die Pläne, den Zaun bereits präventiv aufzustellen, auf viel Kritik. „Es wäre sinnvoller, den Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich vernünftig zu verhalten“, warf Klaus Rausch (FDP) ein. Eine Absperrung würde außerdem den Umsatz des gerade erst neu eröffneten Cafés im Seepark „massiv beeinträchtigten“.
„Eine Absperrung ist sicherlich in einem Tag schnell aufgestellt“, pflichtete Andreas Dahlke (GFL) bei. Paul Jahnke (CDU) warf ein, dass auch der Kiosk sich an Coronamaßnahmen zu halten habe. Die Regeln könnten auch durch Verbote durchgesetzt werden. Alles gleich wieder abzusperren sei nicht der richtige Weg.
Wilhelm Kleimann (SPD) schloss sich der Kritik seiner Ausschusskollegen an. „Die Verbote müssen ausreichen. Mit der Logik (der Stadtverwaltung) müsste man ja auch die Stuttgarter Innenstadt absperren.“ Auch an der Möhne und anderen Orten sei schließlich kein See abgesperrt worden.
Krisenstab will erneut über Zaun beraten
Ändern können die Einsprüche an der Entscheidung erst einmal wenig. Ob der Zaun aufgestellt wird oder nicht, entscheidet schlussendlich der Krisenstab der Stadt.
Der Plan sieht derzeit vor, den Zaun in der letzte Aprilwoche aufzustellen. „Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse wird das aufgrund der Rückmeldungen im Ausschuss in seiner nächsten Sitzung erneut thematisieren“, erklärt Stadtsprecher Benedikt Spangardt dazu am Mittwoch. Natürlich wolle die Stadt, dass Lüner Bürgerinnen und Bürger den Seepark auch nutzen können.
Fakt sei jedoch, so der Standpunkt der Verwaltung: „Es müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, um den Nutzungsdruck im Seepark auf einem kontrollierbaren Maß zu halten. Diese Maßnahmen müssen auch im Vorhinein getroffen werden.“
Dass Zaunelemente auch sehr kurzfristig aufgestellt werden könnten, stimme laut Matthias Bork im Übrigen nicht. Erste Rückmeldungen von angefragten Unternehmen, die die Absperrung aufstellen könnten, seien Absagen gewesen.
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