Die Schließtage von Kindertageseinrichtungen haben im Jahr 2024 viele Eltern beschäftigt. Laut einer Statistik des Landesbetriebs IT.NRW sind Kindertageseinrichtungen in ganz Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt an 20,5 Tagen im Jahr geschlossen. Der Berichtszeitraum erstreckt sich vom 1. März 2023 bis 1. März 2024. In die Berechnung fließen alle Tage ein, an denen die Kitas wegen Ferien, Fortbildungen oder Krankheit geschlossen waren. Für den Kreis Unna meldet IT.NRW im Durchschnitt 19,9 Schließtage – also einen Tag weniger als im Vorjahr.
Auch in Lünen verzeichneten die Kitas im letzten Jahr unterschiedliche Schließtage. Eine Nachfrage zeigt, wie mit diesen Schließtagen umgegangen wird und wie die Eltern informiert werden.
Planmäßige Schließungen
Die meisten Lüner Kitas planen ihre Schließzeiten langfristig und kommunizieren diese frühzeitig an die Eltern. Typischerweise werden die Einrichtungen während der Sommer- und Weihnachtsferien geschlossen. Beispielsweise hatte die Johanniter Kita „Tabaluga“ im Jahr 2024 insgesamt 17 geplante Schließtage – 13 davon waren während den Ferien. Andere Kitas, wie die Elterninitiative Kinderhaus, sehen ebenfalls planmäßige Schließungen von 16 Tagen im Sommer und 3 Tagen über Weihnachten vor.
Neben den Ferienzeiten sind auch Fort- und Weiterbildungen für das Personal wichtig und fest im Jahreskalender eingeplant. Die Johanniter-Kita nutzt hierfür vier Tage, darunter Konzeptions-, Fach- und Teamtage. Auch bei anderen Einrichtungen werden Fortbildungstage geplant, um die pädagogische Qualität langfristig zu sichern, ohne die Betreuung der Kinder zu gefährden.
Für die Eltern bedeutet dies eine gewisse Planungssicherheit. Sie können sich auf die festgelegten Schließtage einstellen und gegebenenfalls alternative Betreuungsmöglichkeiten organisieren.

Besondere Lösungen
Ein besonders herausfordernder Aspekt sind krankheitsbedingte Ausfälle, die häufig zu kurzfristigen Anpassungen der Betreuungszeiten oder sogar Schließungen führen können. Einige Kitas haben hier vorgesorgt und Notfallpläne entwickelt, die eine flexible Reaktion auf Personalausfälle ermöglichen.
Die AWO etwa setzt in solchen Fällen auf ihre trägerinternen Flexi-Fair-Teams, die in Zeiten von Personalmangel einspringen. Auch die Evangelischen Kitas greifen auf ein Notfallkonzept zurück, das es ermöglicht, im Falle eines krankheitsbedingten Ausfalls die Betreuung aufrechtzuerhalten.
So werden beispielsweise in Absprache mit den Eltern Notgruppen eingerichtet oder Appellbetriebe angeboten: „Das bedeutet, dass unsere Leitung Familien bitten, ihre Kinder, wenn möglich, anderweitig zu betreuen, sodass Familien mit Doppelberufstätigkeit oder wichtigen Tagesterminen Vorrang haben können“, erklärt Referatsleiter Christoph Müller.
Kitas, wie unter anderem die Elterninitiativen Kleiner Kreisel, Kinderhaus und die Johanniter Kita Tabaluga, berichten, dass sie im Jahr 2024 keine krankheitsbedingten Schließungen ihrer Einrichtungen hatten. Dennoch würden Eltern im Falle von Personalausfällen schnell informiert und gebeten werden, ihre Kinder gegebenenfalls früher abzuholen oder eine andere Betreuung zu organisieren.

Kommunikation mit Eltern
Ein zentrales Thema ist die Kommunikation mit den Eltern, wobei viele Kitas auf digitale Lösungen setzen. Die Johanniter-Kita Tabaluga, die AWO und das Bistum Münster nutzen diese Apps, um eine frühzeitige und klare Kommunikation zu gewährleisten, was den Eltern eine verlässliche Planung ermöglicht.
Doch trotz sorgfältiger Planung bleiben krankheitsbedingte Ausfälle eine Herausforderung. Kitas betonen, dass kranke Kinder zu Hause bleiben sollten, um die Gesundheit zu schützen. Flexible Pläne und schnelle App-Kommunikation stabilisieren den Betrieb. Notgruppen und Vertretungspools sichern eine verlässliche Betreuung, und Eltern werden um Flexibilität bei kurzfristigen Änderungen gebeten.