Zwei Tage lang zeigten nationale und internationale Drachenflugkünstler am vergangenen Samstag (12. Oktober) und Sonntag (13. Oktober) ihr Können über den Lippewiesen. Ein besonderer Höhepunkt für viele Besucher des Drachenfestes auf dem Gelände des Segelflugplatzes an der Moltkestraße war aber der Samstagabend. Eine Feuershow und ein Höhenfeuerwerk begeisterten mehrere tausend Zuschauer.
„Ich persönlich bin ein großer Fan des Feuerwerks, und viele Besucher auch“, sagt Dennis Degenhardt vom Kulturbüro Lünen, dem Veranstalter des Festes. „Man hat wirklich den Eindruck, dass noch einmal 1000 oder 2000 Leute zusätzlich abends nur zum Feuerwerk kommen. Diese Leute haben wir glücklich gemacht“, fügt er hinzu.
Kritik auf Facebook
Doch die Lichtshow mit Knalleffekt löste nicht bei allen Lünern nur Begeisterung aus. In einem Kommentar unter einem Facebook-Beitrag der Ruhr Nachrichten zum Drachenfest, beklagt sich eine Person, die laut eigener Aussage nicht weit weg vom Veranstaltungsort wohnt, vor allem über die Lautstärke und den Ort des Feuerwerks.
„Eine Sauerei ist das, mitten in einem Naturschutzgebiet so ein Feuerwerk abzufackeln“, heißt es in dem Post. Weiter schreibt der User: „Die Tiere tun mir unheimlich leid und ich denke, dass auch einige ihr Leben gelassen haben.“ Der Beitrag wurde von vielen Nutzern mit einem – womöglich ironisch gemeinten – Lach-Smiley markiert, erhielt jedoch auch mehrere Likes.

Dennis Degenhardt äußert sich zunächst zu den örtlichen Gegebenheiten. „Richtig ist, dass das Naturschutzgebiet Lippeauen in der Nähe des Segelflugplatzes liegt. Allerdings wird das Feuerwerk nicht innerhalb des Naturschutzgebietes abgefeuert.“ Der Abschussplatz sei seit Jahren der gleiche und alle Vorschriften würden eingehalten. „So ein Feuerwerk ist genehmigungspflichtig. Wir müssen nicht nur den Abstand zum Naturschutzgebiet, sondern auch mindestens 300 Meter Abstand zu den Besuchern einhalten“, erläutert Degenhardt.
„Kein Tier wird verletzt“
Das Feuerwerk werde bei einem Pyrotechniker, also einem professionellen Feuerwerksplaner, bestellt. Dieser müsse sämtliche Daten zu seinem Produkt zur Verfügung stellen, und zwar nicht nur den lokalen Ordnungsbehörden, sondern beispielsweise auch der Flugsicherung.
Es verstehe sich allerdings von selbst, dass so ein Feuerwerk nicht leise sei. „Natürlich ist da ein Knall zu hören. Und je nachdem, wie der Wind steht, wird der vielleicht auch bis zur Stadthalle getragen“, weiß der Organisator. Es könne daher passieren, dass zum Beispiel Hunde dadurch aufgeschreckt würden. „Uns als Veranstalter tut das natürlich leid“, sagt Degenhardt. Die Situation sei jedoch mit anderen Veranstaltungen mit Feuerwerk oder auch dem Silvesterabend zu vergleichen. „Und durch unser Feuerwerk wird kein Tier verletzt“, fügt er hinzu.
60 Mülltonnen auf dem Gelände
Ein Feuerwerk sei abgesehen davon letztlich auch eine Geschmacksfrage: „Man kann das lieben oder man kann das hassen.“ Beschwerden von Anwohnern über die Lautstärke bestimmter Veranstaltungen kämen immer mal wieder vor. „Das haben wir genauso beispielsweise auch beim Brunnenfest“, betont Degenhardt. „Die nehmen wir natürlich auch ernst und sprechen mit den Menschen.“

Neben der Lautstärke wurde auf Facebook mit Verweis auf das vergangene Jahr auch eine angeblich große Menge Müll auf dem Veranstaltungsgelände des Drachenfests kritisiert. „Von unserem Feuerwerk bleibt kein Papierschnipsel übrig“, sagt Dennis Degenhardt dazu. Abgesehen davon gebe es ein klares Konzept zur Müllvermeidung: „Wir stellen für die Besucher 60 Mülltonnen auf das Gelände, die werden am Samstag- und Sonntagabend geleert. Außerdem gibt es ein Team, was zwischendurch über den Platz läuft und Müll mit Zangen aufpickt“, sagt Degenhardt. Für die Camper stünden beim Drachenfest zwei große Absetzkippermulden bereit.
Am Montagmorgen gebe es zudem immer eine abschließende Kontrolle. „Da gehen wir nochmal herum und schauen, ob noch Müll da ist. Aber auch die Flugsportgruppe führt nochmal eine eigene Kontrolle durch“, so Degenhardt abschließend.