Alle Infos zur Demo gegen Rechts in Lünen „Rechne mit mehr als 1000 Demonstrierenden“

Demo gegen Rechts : „Ich rechne mit mehr als 1000 Menschen“
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Die Protestwelle gegen Rechtsextremismus ebbt nicht ab. Hunderttausende sind bereits seit Bekanntwerden des Geheimtreffens von Rechtspopulisten in Potsdam auf die Straße gegangen. „Die Demokraten in unserem Land sind aufgestanden und haben gemeinsam formuliert: Wir wollen Rechtsextremismus in unserem Lande nicht haben, nicht dulden“, kommentierte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das sei „ein Weckruf an die demokratische Mitte“. Der soll an diesem Samstag (27. 1., 14 Uhr), dem bundesweiten Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, auch in Lünen zu vernehmen sein. Die wichtigsten Informationen zu der geplanten Demo auf dem Marktplatz im Überblick.

Wer ruft zur Demo in Lünen auf?

Der überparteiliche Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus. Dabei handelt es sich um einen 2011 gegründeten Zusammenschluss von Lüner Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Schulen, Verbänden, Vereinen und Initiativen. Sie alle wollen Flagge zeigen für ein buntes und weltoffenes Lünen, in dem kein Platz für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Spaltung der Gesellschaft ist. Der Koordinator dieses Aktionskreises ist der Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer (SPD).

Ist es die erste Lüner Protestveranstaltung, nachdem bekannt geworden war, dass Rechtsextreme planen, Millionen Menschen aus Deutschland zu deportieren?

Nein. Am Samstag vor einer Woche (20.1.) waren zahlreiche Lünerinnen und Lüner zur Groß-Demo gegen Rechts in die Nachbarstadt Dortmund gefahren. Der Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus hatte dazu aufgerufen, um gemeinsam zu schaffen, was auch tatsächlich gelang: ein wirklich großes Zeichen setzen gegen Angriffe auf die Demokratie. Veranstalter und Polizei sprachen von 30.000 Demonstrierenden in Dortmund.

Mit wie vielen Demonstrierenden rechnen die Veranstalter in Lünen?

Mehr als 1000, wie Rainer Schmeltzer sagt. Er habe im Vorfeld bereits viel Zuspruch vernommen. Es sei den Menschen ein großes Bedürfnis, auch vor Ort „ihre Empörung gegen die widerwärtigen Pläne aus Potsdam zum Ausdruck zu bringen“.

Wie lautet das Motto?

„Lünen ist weltoffen und bunt. Für Frieden, Freiheit und Demokratie.“

Welcher Ablauf ist geplant?

Beginn ist um 14 Uhr auf dem Marktplatz zu Füßen des Lüner Rathauses. Rainer Schmeltzer rechnet mit einer etwa eineinhalbstündigen Veranstaltung. Dabei wird es nicht nur Redebeiträge geben, sondern auch Musik. Die Demonstrierenden werden aufgerufen sein, bei einem Lied laut mitzusingen: „Lautsein“ von Maybepop. Unter anderem heißt es dort: „Lass uns laut sein, um uns nicht ans Schweigen zu gewöh’n. / Nein, wir müssen laut sein / Was einmal war, darf nicht nochmal gescheh’n /Lass uns laut sein / Um all den Hass und all die Wut zu übertön’n.“

Wer wird sprechen?

Als Redner stehen neben Schmeltzer selbst auch Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (parteilos), Landrat Mario Löhr (SPD), der Lüner Bundestagsabgeordnete Michael Thews (SPD), der CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Tölle, Dr. Thomas Roddey, Leiter des Pastoralen Raums Lünen, und Amir Renner von dem Lüner Spiegelhersteller Ares. Die Reihenfolge der Redner steht noch nicht fest.

Wird der Viktualienmarkt ausfallen?

Jeden Samstag zwischen 9 und 14 Uhr findet der sogenannte Viktualienmarkt auf dem Lüner Marktplatz statt - eigentlich. Denn an diesem Samstag wird für die Frischwaren-Stände kein Platz dort sein. Bereits ab 12.30 Uhr wollen die Veranstalter Bühne und Tontechnik aufbauen. Die Lösung: Die Markthändlerinnen und Markthändler ziehen um - vom Marktplatz in die Goldstraße daneben.

Wie wird am Samstag das Wetter?

Der Deutsche Wetterdienst sagt gutes Demo-Wetter voraus für Lünen: „Am Samstag gebietsweise heiter bis wolkig und niederschlagsfrei. Höchstwerte 5 bis 8 Grad. Schwacher Wind aus Südwest.“

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