Seit wenigen Tagen ist die Bebelstraße wieder komplett für den Pkw-Verkehr freigegeben. Von der Kurt-Schumacher-Straße und der Kupferstraße kann man jetzt wieder in die Bebelstraße fahren. Für Unmut sorgt jedoch die neue Verkehrsführung.
Änderung: Nun Rechts vor Links
Beim Abbiegen von der Kurt-Schumacher-Straße nach links in die Bebelstraße gilt nach wie vor das Reißverschlussverfahren, denn nach wie vor führen zwei Abbiegespuren in die einspurige Bebelstraße Richtung Lüner Osten. Doch nun gilt beim Einfädeln rechts vor links. „Der Regelfall sieht vor, dass bei einer Spurverengung von links nach rechts eingefädelt wird. Genau diese Vorgabe ist jetzt auch an der Bebelstraße umgesetzt worden“, schreibt Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen, auf Nachfrage.
Doch die Änderung des Reißverschlussverfahrens ist es nicht, was für Unverständnis und Ärger bei Nutzern von sozialen Medien schon vor Ende der Bauarbeiten sorgte, als die neue Verkehrsführung sichtbar wurde. Es ist die offenbar deutlich verkürzte Einfädelspur, die schon wenige Meter nach dem Abbiegen in die Bebelstraße endet.
Deutliche Kritik über Facebook
Offenbar habe sich „die Einfädelspur dezent geändert“, schreibt ein Lüner mit verhaltener Ironie in einem Facebook-Chat. Deutlicher wird ein anderer User in diesem Chat: Er nennt die neue Verkehrsführung „Irrsinn“ und erwartet ein „Chaos“. Seine Schlussfolgerung: „Man muss doch den Verkehr mit der Brechstange in Lünen zum Erliegen bringen.“
Die Stadt sieht das ganz anders. Die kürzere Linksabbiegerspur sei 40 Meter lang, so Pressesprecher Claeßen - allerdings „gemessen von der Begrenzungslinie der Kurt-Schumacher-Straße“. Damit rechnet die Stadt wohl das Queren der beiden Gegenspuren der Schumacher-Straße mit ein. Nach dem Einbiegen in die Bebel-Straße ist die noch verbleibende Spur deutlich kürzer, bietet Platz für zwei oder allerhöchstens drei kleinere Pkw.
Der Radweg ist der Knackpunkt
Der Stadt zufolge gab es keine andere Lösung. Der Grund: „Es darf nicht passieren, dass Kfz-Verkehr nach rechts auf den Radstreifen ausweicht“, schreibt Daniel Claeßen. Daher endet die linke Spur nun auf der Höhe, wo neben der rechten Spur ein Teil des Bürgersteigs in den rot markierten Radweg übergeht. Dem Pressesprecher zufolge nutzt die linke Pkw-Spur so den maximalen Raum aus, um „ein problemloses Einfädeln“ auf die rechte, einzig verbleibende Spur der Bebelstraße zu ermöglichen.