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Lippe-Bad: Vier Wochen Schwimmkurse - und dann wieder vier Wochen Pause
Revision in den Ferien
Ab dem 7. Juni sollen wieder Schwimmkurse im Lippe-Bad stattfinden. Allerdings nur bis zu den Sommerferien. Dann geht das Bad in Revision - obwohl es bereits seit Monaten geschlossen ist.
Seit Beginn der Corona-Pandemie beklagen Schwimmvereine und die DLRG, dass sich die ohnehin angespannte Situation bei Nichtschwimmern dramatisch verschlechtert. Denn aufgrund der Corona-Schutzverordnung musste das Lippe-Bad seit dem 2. November geschlossen bleiben. Lediglich Schulschwimmen wäre erlaubt gewesen, was aber aufgrund der ebenfalls geschlossenen Schulen auch nicht stattfinden konnte.
Am 7. Juni nun soll es endlich weitergehen. Wie berichtet steht das Lippe-Bad dann bis zum 2. Juli am Nachmittag für Vereins-Schwimmkurse zur Verfügung. Vormittags ist unter anderem Schulschwimmen vorgesehen. Ferner hält sich die Bädergesellschaft offen, ob auch die Samstage zusätzlich geöffnet wird, um zusätzlichen Schwimmunterricht zu ermöglichen.
Doch mit Beginn der Sommerferien ist dann auch schon wieder Schluss, denn dann steht die in dieser Zeit übliche Revision des Bades an. Sechs Wochen lang ist dann kein Schwimmen möglich. Ausnahme: Das Hubbodenbecken soll nach Auskunft der Bädergesellschaft in den letzten zwei Ferienwochen wieder für Schwimmunterricht zur Verfügung stehen.
Lippe-Bad war im Lockdown betriebsbereit
Da das Lippe-Bad ein halbes Jahr geschlossen war, stellt sich die Frage, warum die Revision nicht in diesem Zeitraum durchgeführt wurde und stattdessen in den Sommerferien zusätzliche Schwimmzeiten möglich sind. „Das Bad wurde trotz der eingeschränkten Öffnungsperspektive stets betriebsbereit gehalten“, erklärt dazu Jasmin Teuteberg, Sprecherin der Bädergesellschaft. „Die Revision ist ähnlich einer Autoinspektion und muss vollumfänglich durchgeführt werden, unabhängig davon wie oft - um beim Vergleich zu bleiben - das Auto tatsächlich gefahren wurde.“ Weil das Bad während des Lockdowns stets betriebsbereit gehalten werden musste - schließlich hätten die Schulen theoretisch zurückkehren können - habe es laut Jasmin Teuteberg auch keine Möglichkeit einer vorgezogenen Revision gegeben. „Zudem war nicht abzusehen, wie sich die Öffnungsperspektive seitens der Corona-Schutzverordnung entwickeln würde.“
Somit werden Schwimmerinnen und Schwimmer in den Sommerferien auf die Lüner Freibäder ausweichen müssen. Die Bädergesellschaft will in den letzten zwei Ferienwochen dann drei Intensivkurse á zehn Einheiten im Hubbodenbecken anbieten - wenn die Nachfrage entsprechend ist. Daran dürfte es wohl kaum scheitern: Wie die Lüner Schulverwaltung feststellen musste, sind nicht einmal die Hälfte der zehnjährigen Jungen und Mädchen in der Lippestadt sichere Schwimmer.
Die aktuelle Situation dürfte auch die Diskussion um eine weitere Schwimmhalle in Lünen befeuern, die in Zusammenarbeit mit dem Kreis Unna entstehen könnte.
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
