Nun ist klar: Das Greif schließt. Betreiber Bob Michaels hat kürzlich bekannt gegeben, dass er das Greif nicht weiter betreiben wird. Traurige Gewissheit für Angelika Pohl und ihre Mittänzer. Denn nun droht der Gruppe das Aus.
Denn sie probt gemeinsam mit sieben anderen Begeisterten alle zwei Wochen Line-Dance-Choreografien. Und das Greif ist für den Country-Tanz, bei dem sich die Menschen nebeneinander und in Reihen zur Musik bewegen, ganz besonders wichtig.
Beste Bedingungen im Greif
„Wir brauchen unbedingt Holzboden“, sagt Angelika Pohl. Denn zum Tanz gehören auch Schritte, bei denen ordentlich auf den Boden gestampft wird. Genau den Boden gibt es im Greif, im dortigen Konzertsaal. „Dort können wir auch die Anlage nutzen. Wenn wir kommen, dann wird einfach der PC hochgefahren und wir haben unsere Musik“, sagt Angelika Pohl.
Dass sie und ihre Mittänzer ihre letzten Proben haben, schwingt bei ihren Worten immer mit. Denn der Ort war ideal, für alle schnell erreichbar und mit besten Voraussetzungen. „Ich wüsste nicht, wo wir uns sonst zum Proben treffen sollten“, sagt Angelika Pohl, die in ihrer Freizeit auch Western reitet.

Angst um Auflösung
Demnächst wird die Gruppe ihre letzte Probe in der Kult-Kneipe haben, wie Angelika Pohl nach einem Gespräch mit Bob Micheals weiß. „Es war ein Schock für uns und hat auch unsere Probe beeinflusst. Es kam keine Stimmung auf, wir waren alle geknickt“, sagt Angelika Pohl.
Ist das schon das Ende der Gruppe? „Wir werden sicher auf die Schnelle keinen anderen Raum finden, also können wir nicht proben und müssten uns auflösen“, sagt sie. Dann sei es schwer, sich nach einiger Zeit wieder zusammenzutun und die Proben wieder aufzunehmen, fürchtet sie.
Dann würde die wahrscheinlich einzige Line-Dance-Gruppe aus Lünen verschwinden. „Ich weiß nicht, dass es noch eine andere private Tanzgruppe gibt“, sagt sie. Zuvor hat sie in Alstedde getanzt, doch sie zog 2017 mit einigen anderen in das Greif um und gründete ihre eigene Gruppe.
Ort für Jung und Alt
Für Angelika Pohl ist das Greif weit mehr als nur ein Ort, an dem man gut essen kann. „Es ist ein Ort, an dem Jung und Alt gemeinsam an der Bar sitzen, das gibt es sonst in Lünen nirgendwo“, sagt sie. Dass das bald wegfällt, stimmt die Tänzerin traurig.
Nun geht Angelika Pohl auf die Suche nach einem Ort, wo sie mit ihrer Gruppe tanzen kann. „Wir wollen schon gerne weitermachen.“ Einfach wird das aber nicht. Es gebe einfach nicht so viele andere Räume in Lünen, die die Voraussetzungen für die Tänzerinnen erfüllen. „Nun müssen sich alle umhören, wo es einen andere Raum gibt“.
Die letzte Probe werde sie noch einmal ganz besonders genießen, sagt sie. Angelika Pohl blickt nun zurück auf viele Jahre Line Dance und Freundschaften, die entstanden sind.
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