
Tausende Menschen feiern gut gelaunt auf dem Brunnenfest in der Lüner City, andere greifen währenddessen zum Hörer und beschweren sich bei der Polizei über die Lautstärke. Dabei ging es nicht um Musik bis fünf Uhr früh, sondern nur bis ungefähr eine Stunde nach Mitternacht. „Einfach eine Frechheit“, schrieb uns ein empörter Leser. Die Stadtverwaltung mag Verständnis für solche Anrufe haben, ich persönlich nicht.
Immerzu wird genörgelt, dass in Lünen zu wenig geboten wird – und passiert dann doch einmal was, wird wieder genörgelt. Beim Brunnenfest standen endlich mal die Musik und der Spaß daran im Vordergrund. Jung und Alt konnten gemeinsam feiern, kleine und große Künstler bekamen eine Bühne und im Hintergrund arbeiteten viele unbesungene Helfer mit viel Herzblut. Davon lebt eine lebendige Stadt. Dann darf es ruhig mal etwas lauter werden, ja muss es sogar. Also: Bitte liebe Lüner, stellt euch doch nicht so an, wenn auf einem Musikfest – Überraschung – laute Musik gespielt wird.
Andernorts werden solche Feste tatsächlich an den Stadtrand verbannt. Lünen sollte froh sein, dass es hier nicht so ist. Es sind ohnehin nur vier Veranstaltungen im Jahr, die die offenbar heilige Nachtruhe in Lünen mit Überlänge stören dürfen.