Glückwünsche nimmt Rainer Schmeltzer (SPD) von seiner Frau Renate Schmeltzer-Urban entgegen.

Glückwünsche nimmt Rainer Schmeltzer (SPD) von seiner Frau Renate Schmeltzer-Urban entgegen. © vom Hofe

Landtagswahl 2022: Schmeltzer siegt in UN II - SPD verliert deutlich

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Was für das Wahlergebnis auf Landesebene gilt, trifft im Grunde genommen auch auf das Abschneiden der Partei im Wahlkreis Unna II mit Lünen, Selm und Werne zu.

Lünen, Selm, Werne

, 15.05.2022, 22:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zu den Siegern der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am Sonntag (15. Mai) zählt sicherlich Rainer Schmeltzer (61). Bereits zum sechsten Mal in Folge ist dem Lüner SPD-Urgestein als SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis Unna II mit Selm, Lünen und Werne der direkte Einzug in den Düsseldorfer Landtag gelungen.

Wobei auch Schmeltzer wie seine Partei überhaupt bei der Wahl Federn lassen musste.

Denn im Vergleich zur Landtagswahl 2017 entfielen auf den 61-jährigen Sozialdemokraten und früheren NRW-Arbeitsminister (2015 bis 2017) 37,48 Prozent der Stimmen für den gesamten Wahlkreis. 2017 waren es noch 41, 8 Prozent gewesen.

In Lünen kam Schmeltzer auf 41,99 Prozent, in Selm auf 33,04 Prozent und in Werne auf 30,32 Prozent der Stimmen.

Schmeltzer: Freue mich natürlich

Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte Rainer Schmeltzer am Abend, dass sich die Sozialdemokratie das Landesergebnis schon anders vorgestellt habe. Fakt sei aber auch, dass die 2017 regierende schwarz-gelbe Koalition abgewählt wurde.

Zu seinem erneuten Durchmarsch in den Landtag sagte Rainer Schmeltzer:

„Ich freue mich natürlich sehr darüber und es zeigt sich, dass, wenn jemand in seiner Heimat kandidiert und nicht nur über die Heimat spricht, dass das auch honoriert wird.“

Als Siegerin der Landtagswahl dürfte sich auch CDU-Landtagskandidatin Ina Scharrenbach fühlen. Dabei hatte die hiesige Sozialdemokratie die NRW-Bauministerin der (abgewählten) schwarz-gelben Landesregierung wegen der Mallorca-Affäre auf breiter Front schon abgeschrieben.

Der direkte Einzug in den Düsseldorfer Landtag blieb der 45-Jährigen zwar verwehrt, gleichwohl schaffte sie es über die Landesliste dort künftig Platz zu nehmen.

Scharrenbach: Selm und Werne geholt

Dass Ina Scharrenbach im Wahlkreis Unna II im Vergleich zu Schmeltzer 32,21 Prozent der Erststimmen auf sich vereinen konnte, kann sich sehen lassen. In Lünen entfielen 27,36 Prozent der abgegebenen Stimmen auf die Christdemokratin, in Selm 36,50 Prozent und in Werne 40,37 Prozent.

Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte Ina Scharrenbach am Abend:

„Die Städte Selm und Werne habe ich geholt. Landesweit haben wir mit dem Wahlergebnis einen klaren Regierungsauftrag als Christdemokraten.“

Weg von den Landtagskandidaten, hin zu den Parteien: Dort herrschte am Abend Jubel bei CDU und Grünen, Frust bei SPD und FDP - das galt für das Abschneiden der Parteien sowohl auf Landesebene als auch für den Wahlkreis Unna II.

  • Auf Kreisebene konnten die Christdemokraten wie auch auf Landesebene deutlich zulegen. Im Vergleich zur Landtagswahl erhielt die CDU 33,58 Prozent der Zweitstimmen zur großen Freude ihrer Anhänger in Lünen, Selm und Werne. Das waren 4,30 Prozentpunkte mehr als 2017 (29,28). Unisono hieß es an allen drei Orten, dass die Wählerschaft im Kreis und im Land ein klares Bekenntnis zu Ministerpräsident Hendrik Wüst abgegeben haben.
  • Federn lassen mussten hingegen die Sozialdemokraten nicht nur im Land, sondern auch im Kreis. Nach 37,47 Stimmen bei der Landtagswahl 2017 waren es dieses Mal 32,89. Das entspricht einem Minus von 4,58 Prozentpunkten.
  • Riesenjubel herrschte auf Kreisebene bei den Grünen. Die Partei konnte ihr Wahlergebnis um satte 9,31 Prozentpunkte steigern. Nach 4,57 Prozent bei der vergangenen Landtagswahl kam die mittlerweile in Regierungsverantwortung (Berlin) stehende Partei nun auf 13,88 Prozent der Stimmen.
  • Deutliche Verluste erzielten neben der SPD auch die Freien Demokraten. Die FDP erhielt im Vergleich zu 2017 (9,87 Prozent) jetzt nur noch 4,76 Prozent der Stimmen. Das waren 5,11 Prozentpunkte weniger noch 2017.
  • Zumindest ein wenig erfreulich zu sehen ist das Abschneiden der AFD: Die Partei Alternative für Deutschland fand bei dieser Wahl weniger Zustimmung als noch 2017. Mit 6,82 Prozent fielt das Wahlergebnis 2,04 Prozentpunkte niedriger aus als bei der Wahl 2017. Da waren es 8,86 Prozent.
  • Anmerkung der Redaktion: Die hier wiedergegebenen Wahlergebnisse für den Wahlkreis Unna II beziehen sich auf die Daten bei Redaktionsschluss. Da waren 152 und 155 Bezirken ausgezählt.