Es gibt einen Faktor, an dem Ludger Trepper die aktuelle Situation der Geflüchteten in Lünen festmacht. „Wenn es über 200 freie Plätze gibt, dann kann Beate Lötschert ruhig schlafen. Dann weiß ich, dass wir die Lage im Griff haben“, sagte der Fachbereichsleiter Jugend und Soziales im Ausschuss für Bürgerservice, Soziales und Ehrenamt am Mittwoch (30. November). Beate Lötschert kümmert sich in Lünen um die Betreuung von Flüchtlingen.
Es habe sich etwas beruhigt, meinte Trepper und fügte an: „Wir haben Kapazitäten, wo Menschen aufgenommen werden können. Es ist keine Turnhalle nötig.“ Außerdem hat die Stadt neue Gebäude für die Unterbringung angemietet. So soll noch ein Bürokomplex der Firma Elcotech im Dezember dieses Jahres bezugsfertig werden. „Dort sind 20 Plätze geplant“, sagte Lötschert. Außerdem wurden noch zwei Wohnungen angemietet, woraus sich sieben zusätzliche Plätze ergeben.
„Sind vorsichtig optimistisch“
Darüber hinaus kündigte Trepper an, dass die Stadt in Gesprächen mit einem großen Mietobjekt sei. Die Verhandlungen seien sehr konkret, sagte der Fachbereichsleiter, ohne jedoch Details zum Standort oder zu den Kapazitäten zu nennen. Er sagte jedoch: „Wenn wir diesen Standort beziehen können, können wir andere Unterbringungsorte entlasten.“
Ratsmitglied Barbara Utrata etwa fragte nach der Schließung der Unterkunft in der Alstedder Straße. „Wenn das große Objekt realisiert wird, dann können wir darüber nachdenken. Wir sind vorsichtig optimistisch, aber nicht euphorisch“, sagte Trepper.

30 neue Geflüchtete kommen
Ein Blick auf die konkreten Zahlen: In den elf Unterkünften gibt es aktuell 204 freie Plätze - die meisten davon im Containerdorf (50). Zudem vermeldete Beate Lötschert, dass der Standort in der Parkstraße 18 und 20 fertiggestellt und eine zusätzliche Kapazität von 45 Plätzen geschaffen wurde. „Viele aus dem Containerdorf sind dorthin gezogen“, sagte Lötschert.
In den Wohnungen sind momentan 54 Plätze frei. Die Verantwortliche sprach von einer Ausweitung der Kapazitäten. Bei der letzten Vorstellung der Daten habe es nur acht freie Plätze gegeben.
Mit Blick auf den Dezember kündigte Claudia Hajsman von der Verwaltung an, dass die Stadt eine neue Zuweisung von 30 Geflüchteten von der Bezirksregierung bekommen habe.
Darüber hinaus erfülle die Stadt Lünen mit einem Plus von 18 Personen aktuell die Quote der Aufnahme von anerkannten Geflüchteten. Die Quote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz liege aktuell bei 96,79 Prozent. Sprich: Die Stadt hat noch eine Aufnahmeverpflichtung von 38 Personen.
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