
© Magalski / Stadtwerke Lünen
Kunden rätseln in Lünen: „Strom in der Küche, aber nicht im Wohnzimmer“
Stromausfall
Haushalte in Lünen waren am Mittwoch (20. April) nach einem Stromausfall vom Netz. Kunden standen dabei vor einem Rätsel, denn manche hatten zwar in der Küche Strom, nicht aber im Wohnzimmer.
Bauarbeiten waren am frühen Mittwochabend der Auslöser für den Stromausfall in Lünen. Arbeiter einer Baufirma beschädigten dabei an der neuen Brücke über den Datteln-Hamm-Kanal an der Gahmener Straße ein Stromkabel.
Jasmin Teuteberg, Pressesprecherin der Stadtwerke Lünen, erklärte auf Anfrage am Donnerstag (21. April), dass von dem Stromausfall in der Zeit zwischen 16.49 und 18.35 Uhr rund vierhundert Hausanschlüsse betroffen waren. Ampeln an Kreuzungen in der Innenstadt fielen für kurze Zeit ebenfalls aus, berichtete ein Zeuge unserer Redaktion.
„Die Verkehrsteilnehmer waren mit dem Ausfall der Ampeln total überfordert. Im Grunde war es ein Wunder, dass es nicht zu einem Unfall kam, weil die Leute von allen Seiten zur gleichen Zeit losfuhren“, beschrieb der Mann chaotische Zustände.
Arbeiten dauerten bis in die Nacht
Techniker der Stadtwerke machten sich sofort auf den Weg, um den Schaden zu beheben, doch beim Wiedereinschalten der Stromversorgung kam es dann zu einem zweiten Problem im Netz, erklärt Stadtwerke-Chef Dr. Achim Grunenberg. Stadtwerke-Mitarbeiter begaben sich auf die Suche. Im Messwagen lokalisierten sie den zweiten Fehler in einem Kabel an der Gahmener Straße in Höhe der Bushaltestelle Kaubrügge.
Ein Bagger und ein Laster mussten anrücken und öffneten die Straße. Diese Arbeiten dauerten bis in die Nacht. „Um 0.39 Uhr war der Schaden repariert“, weiß Teuteberg. Für Anwohner in Gahmen bedeutete das über Stunden immer wieder Einschränkungen. In Folge von Überlastungen im Netz kam es nämlich im Laufe des Abends für verschiedene Haushalte immer wieder zu kürzeren Stromausfällen.
Anwohner berichten von einem Rätsel
Auf der Social-Media-Plattform Facebook berichteten Nutzer aus Gahmen zudem von einem seltsamen Phänomen: Strom hätten manche zeitweise nur in einzelnen Räumen gehabt, in anderen wiederum kam kein „Saft“ aus der Steckdose.
Jasmin Teuteberg hat für dieses Phänomen eine Erklärung: „Das Stromnetz ist in drei Phasen aufgeteilt.“ In Elektro-Installationen in Häusern versorgen die einzelnen Phasen üblicherweise verschiedene Stromkreise, das reduziert beim Stromverbrauch die Belastung für die einzelnen Kreise.
Wenn Geräte in der Küche nun zum Beispiel über eine Phase versorgt werden, die noch „am Netz“ ist, das Wohnzimmer aber normalerweise über eine „defekte Phase“, kommt es zum von den Stadtwerke-Kunden beobachteten Phänomen: Die Küche hat dann weiter Strom und im Wohnzimmer bleibt es Dunkel.
Der Kreis Unna ist meine Heimat, im Beruf wie im Privaten. Die Geschichten der Menschen in Lünen und Selm zu erzählen, das ist seit über zwanzig Jahren meine Leidenschaft - und für die Ruhr Nachrichten schaue ich auch gerne über die Grenzen nach Nordkirchen und Olfen.