
© Volker Beuckelmann (A)
Starkregen: Technisches Hilfswerk Lünen half in Lüdenscheid und Werne
Einsatz
Nach dem Starkregen war die Lüner Feuerwehr im Dauereinsatz. Nicht dabei war das Technische Hilfswerk (THW). Warum es nicht in Lünen geholfen hat, dafür gibt es einen Grund.
Hochwassersituationen gehören für das Technische Hilfswerk (THW) zum Tagesgeschäft. Daher wunderten sich Lüner, dass die blauen Fahrzeuge beim Starkregen nicht zu sehen waren. Dabei wären die Wege kurz gewesen. Schließlich verfügt Lünen über einen eigenen Ortsverband des THW.
Doch dieser Eindruck täuscht. Das THW Lünen war von 15.30 Uhr am Mittwochnachmittag bis 4 Uhr in der Früh am Donnerstagmorgen im Einsatz - jedoch nicht in der Heimatstadt. „Wir wurden in Lüdenscheid und Werne eingesetzt“, erklärt der Ortsbeauftragte Michael-Franz Knobloch.
66 THW-Regionalstellen für etwa 680 Ortsverbände
Das liege daran, dass die THW-Regionalstelle in Dortmund die Einsätze der umliegenden Ortsverbände koordiniere. „Für die etwa 680 Ortsverbände gibt es 66 Regionalstellen in ganz Deutschland“, führt Knobloch aus. Zudem habe die Lüner Feuerwehr die Situation beispielsweise in Niederaden unter Kontrolle gehabt. Das THW aus Dortmund habe lediglich die Versorgung der Feuerwehr übernommen.
In Lüdenscheid und Werne unterstützte das THW die Feuerwehr allerdings nicht dabei, das Wasser aus vollgelaufenen Kellern abzupumpen. „Wir haben uns auf die Deichverteidigung konzentriert“, beschreibt Knobloch. Konkret bedeutet das: Sandsäcke mit einer Maschine befüllen und anschließend stapeln. Dafür hatte die Stadt Werne die entsprechende Menge Sand zur Verfügung gestellt.
Nach einer Ruhrpause geht es weiter
Am Morgen danach stand für die teils ehrenamtlichen Einsatzkräfte erstmal eine zehnstündige Ruhepause an. Aus Erfahrung wisse Knobloch allerdings, dass danach wieder Einsätze anstehen. „Bei den vorhandenen Schäden sind unsere Einsätze noch lange nicht beendet. Ich gehe davon aus, dass ab dem frühen Donnerstagnachmittag wieder das Telefon klingelt“, so der Lüner Ortsbeauftragte des THW.
Daher sei der Adrenalinspiegel besonders bei ihm als Führungsperson weiterhin hoch. „Ich richte den Blick nach vorne, auf das, was noch kommen kann“, sagt Knobloch weiter. Dann wird das THW wohl keine Sandsäcke mehr befüllen, sondern sich um die Beseitigung der Schäden kümmern. So wie Anfang Juli in Fröndenberg, als der Lüner Ortsverband dort drei Tage arbeitete. Denn das THW fährt nicht nur lokal, sondern auch überregional Einsätze.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.