
Rund um den Kreisverkehr Marie-Juchacz-Straße und Graf-Adolf-Straße sind jetzt Schwellen angebracht. Sie sollen Unfälle verhindern. © Goldstein
Kreisverkehre in Lünen: „Kölner Teller“ sollen Unfälle verhindern
Verkehr in Lünen
Eigentlich sollen sie dazu beitragen, die Geschwindigkeit zu senken. Doch manche Autofahrer brettern gerne auch geradeaus durch Kreisverkehre. Spezielle Bremsschwellen sollen das jetzt verhindern.
Ein Blick auf den Unfallatlas von Nordrhein-Westfalen verrät: Rund um den Kreisverkehr Marie-Juchacz-Straße und Graf-Adolf-Straße in Lünen passieren viele Zusammenstöße. Im Jahr 2021 gab es Unfälle mit Pkw, Krads, Radfahrern und einem Fußgänger. Bei einem von ihnen gab es sogar Schwerverletzte.
Der Bereich ist dementsprechend für alle Verkehrsteilnehmer gefährlich. Viele Autofahrer sind von der Salfordbrücke kommend mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Selbst die Zebrastreifen, die direkt vor dem Kreisverkehr platziert sind, halten einige nicht davon ab, schneller als die erlaubten 30 Kilometer die Stunde zu fahren.
Oberfläche ist häufig mit Metall-Noppen versehen
Und mit diesem Tempo rauschen einige in den Kreisverkehr, behalten das Tempo bei und überfahren dabei die weiße Linie, die nicht überquert werden darf. Um genau dem vorzubeugen, hat die Stadt Lünen jetzt sogenannte Kölner Teller in dem Kreisverkehr montiert.
Dabei handelt es sich um tellerartige Bremsschwellen aus Metall. Sie sind kleiner als herkömmlicher Bremsschwellen und werden deshalb meist in mehreren Reihen versetzt nebeneinander angeordnet. Die Oberfläche ist häufig mit Metall-Noppen versehen, um ein abrutschen zu verhindern.
Kölner Teller in weiteren Kreisverkehren in Lünen geplant
„Die Teller sollen dafür sorgen, dass der Innenbereich des Kreisverkehrs umfahren und dabei automatisch die Geschwindigkeit abgebaut wird“, erklärt Stadtsprecher Alexander Dziedeck. „Wir haben festgestellt, dass viele Verkehrsteilnehmende nahezu ‚geradeaus‘ durch den Kreisverkehr fahren und dabei die innere weiße Linie überfahren. Die örtliche Unfallkommission, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, des Kreises, der Polizei sowie der Bezirksregierung besteht, hat sich dann für diesen Schritt entschieden.“

Immer elf "Kölner Teller" sind in den Kreisverkehren aneinandergereiht. © Jonas Späth
Neben dem Kreisverkehr an der Marie-Juchacz-Straße/Graf-Adolf-Straße ist auch zwischen Laakstraße/Wehrenboldstraße/Cappenberger Straße das Anbringen der Bremsschwellen geplant. Nach einer Probephase werde geprüft, ob der Kreisverkehr Preußenstraße/Niederadener Straße auch mit diesen Tellern ausgestattet wird, berichtet Dziedeck.
Die Stadt erhofft sich von der Maßnahme, dass die Kreisverkehre langsamer befahren werden. Dadurch ist für alle Verkehrsteilnehmer „mehr Sicherheit für alle gewährleistet“, sagt der Pressesprecher. Die Kosten belaufen sich 150 Euro pro Teller inklusive Montage. Bei 44 Tellern pro Kreisverkehr kommt hierbei eine Summe von 6600 Euro zustande.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
