Die Anwohner der Brambauerstraße kritisieren den Bau eines Kreisverkehrs vor ihrer Haustür. © Daniel Magalski

Verkehr

Kreisverkehr: Anwohner kritisieren den Neubau in Brambauer

In Brambauer laufen die Arbeiten für einen neuen Kreisverkehr. Anwohner kritisieren den Bau. Ein Kreisverkehr an dieser Stelle ist aus ihrer Sicht „Unsinn“ - anders sieht das die Stadt Lünen.

Brambauer

, 01.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Der Kreisverkehr, der vor ihrer Haustür entsteht, ist für die Gemeinschaft der Eigentümer eines Mehrfamilienhauses an der Ecke Brambauer Straße und Meininghauser Straße und den Inhaber von ZK Küchen in Brambauer ein rotes Tuch.

Mitarbeiter der Stadt Lünen, so berichten die Anwohner, informierten sie vor einiger Zeit über die Baupläne. „Die Stadt Lünen wollte einen kleines Stück unseres Grundstücks kaufen“, so Manuel Rupprecht, einer der Eigentümer. Die Gemeinschaft der Eigentümer entschied sich laut Rupprecht aber gegen einen Verkauf. „Im Anschluss hörten wir nichts mehr von den Plänen bis zum Einwurf eines Zettels in unsere Briefkästen am 21. April.

Das Schreiben informierte über den Start der Bauarbeiten für den Kreisverkehr am am 26. April.“ Die Anwohner fühlen sich von der Stadt Lünen „übergangen“ und kritisieren die aus ihrer Sicht zu kurze Vorlaufzeit von fünf Tagen vor dem Baustart.

„Tempo 30 ab Ortseingang“

Den Bau eines Kreisverkehres stellen sie auch grundsätzlich in Frage: „Tempo 30 haben wir aus Lärmschutzgründen direkt hinter der Kreuzung doch eh schon, warum zieht die Stadt das Geschwindigkeitslimit also nicht ein Stück vor bis zum Ortseingang von Brambauer“, fragt Manuel Rupprecht. Querverkehr, also Fahrzeuge, die etwa aus der Straße „Am Brambusch“ kommen, könnte dann ohne Probleme auf die Brambauerstraße fahren, so die Überzeugung des Lüners.

Rupprecht weiter: „Die Straße auf der gegenüber liegenden Seite, die Meininghauser Straße, ist zudem eine Anliegerstraße und aus der kommt kaum Verkehr.“ Der Kreisverkehr ist aus seiner Sicht eine „Verschwendung von Geldern.“

Die Bagger rollen seit Dienstag, 26. April: Ein Kreisverkehr entsteht am Ortseingang von Brambauer. © Daniel Magalski

Zoran Knezevic, der Inhaber von ZK Küchen direkt an der Kreuzung, sieht das ähnlich wie Rupprecht: „Nach Umzug der Firma Stolzenhoff an die Wethmarheide hat sich der Verkehr hier deutlich reduziert, aus dieser Richtung kommt also fast nichts mehr“, erzählt der Geschäftsmann. Die Verkehrsdaten, auf denen das Bauvorhaben basiere, seien nicht mehr aktuell und „Messungen von heute zeigten sicher ein anderes Ergebnis.“

In Zukunft befürchten sowohl Knezevic als auch die Eigentümer um Manuel Rupprecht Staus vor dem Kreisverkehr. „Der Kreisverkehr erreicht dann das Gegenteil von Lärmschutz“, so die Sorge der Anwohner. Die Stadt Lünen befürchtet keine Staus: „Die Reisequalität ist bei einem Kreisverkehr mit einer mittleren Verkehrsbelastung viel höher als bei einer Ampel“, schreibt Stadt-Pressesprecher Daniel Claeßen. „In Selm beispielsweise reiht sich innerhalb der Ortsdurchfahrt Kreisverkehr an Kreisverkehr, und dort kommt es auch nicht zu vermehrten Staus.“

“Kreisverkehr verbessert Sicherheit“

Das Verkehrsgutachten der Stadt Lünen besage, dass der Kreisverkehr an der Stelle funktioniert und Sinn mache, nicht berücksichtig werde in solchen Gutachten die Fluktuation von Gewerbebetrieben. Eine Verkehrsplanung auf die Zukunft ausgerichtet sei ansonsten überflüssig: Grundlage seien in der Regel die theoretischen Verkehrsmengen, die ein solches Gebiet erzeugen könne, und in dem Gewerbegebiet gebe es noch Entwicklungspotenzial.

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Der Kreisverkehr verbessere laut Claeßen zudem die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer, die bei der jetzigen Kreuzungssituation viel stärker gefährdet sind, als bei einer gesicherten Führung durch den Kreisverkehr.

Die Ankündigung der Maßnahme sei wie üblich vor mehreren Wochen im Baustellenportal der Stadt Lünen erfolgt, „zudem ist die politische Beschlussfassung öffentlich erfolgt und war zu jeder Zeit transparent“, reagiert Claeßen auf die Anwohner-Kritik zur Ankündigung der Arbeiten. Die Maßnahme habe ohnehin nur minimale Auswirkungen für die Anwohner, da alle über kurze Umleitungen erreichbar sind, deshalb sei die Vorlaufzeit angemessen, erklärt weiter der Stadtsprecher.

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