Der seit Ende Oktober vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzende und mittlerweile geständige ehemalige Lüner Vize-Bürgermeister (41) ist von der Justizvollzugsanstalt Bochum (JVA) aus in eine andere, der Redaktion bekannte JVA in der Region verlegt worden. Das bestätigten sowohl die Verteidiger Wolskis, Dr. Arabella Pooth und Edgar Fiebig, als auch das Landgericht Bochum, am Rande des vierten Verhandlungstages (10. April) im Missbrauchsprozess Daniel Wolski.
Beim Landgericht hieß es Mittwoch, dass man über die Verlegung von Daniel Wolski informiert worden sei: „Die Entscheidung liegt bei der JVA.“ Über die Hintergründe ist dem Gericht nichts bekannt. Im Prozess war die Verlegung Wolskis kein Thema.
Gefängnis-Hierachie
Wie unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr, soll Wolski zu seinem eignen Schutz verlegt worden sein. In der Bochumer JVA sei mittlerweile bekannt, weswegen Wolski inhaftiert ist, hieß es weiter.
Immer wieder ist zu hören, dass Sexualstraftäter, die Kinder missbrauchen, in der Gefängnis-Hierachie an unterster Stelle stehen und häufig selbst Opfer von sexueller Gewalt oder anderen Gewaltdelikten durch Mitgefangene werden.
Auf die Frage unserer Redaktion, ob das Gerücht, dass Inhaftierten, die wegen Missbrauchsvorwürfen von Kindern und Jugendlichen wie im Fall Wolski in Haft sind, von Mitgefangenen das Leben hinter Gittern schwer gemacht wird, antwortete Ende 2023 eine Sprecherin der JVA-Bochum: „Gerüchte werden von uns nicht kommentiert. Die persönliche Sicherheit der Gefangenen wird von uns gewährleistet.“ So wie mit der Verlegung Wolskis?
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