Schnupfen, Husten, Heiserkeit: Diese drei Krankheitssymptome dominieren momentan den Gesundheitszustand von vielen Menschen. Eine Krankheitswelle rollt im wahrsten Sinne des Wortes durch die Gesellschaft. Besonders betroffen: Kitas und Grundschulen. „Die personelle Lage in vielen Grundschulen im Lande ist auf Kante genäht und liegt teilweise unter dem errechneten Personalbudget“, sagte der Vorsitzende Edgar Bohn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Auch in Lünen ist die Lage angespannt. „Es gibt einen erhöhten Krankenstand bei den Lehrkräften“, bestätigt Iris Lüken, Sprecherin der Grundschulen und Leiterin der Osterfeldschule. Sie habe keinen genauen Überblick über alle Grundschulen in der Lippestadt, könne aber sagen, dass die Krankenzahlen alle Schulen betreffen.

Und wie gehen die Schulen damit um? „Wir an der Osterfeldschulen versuchen, kreative Lösungen für die Schülerinnen und Schüler zu finden. Fest steht: Wir wollen Unterrichtsausfall so gut wie irgendwie möglich vermeiden“, sagt Lüken.
Größere Lerngruppen seien ein Ansatz. Aber die Direktorin sagt auch: „Es ist nicht sinnvoll, ganze Klassen zusammenzulegen. Die Kinder kennen sich nicht und haben keinen Bezug zur Lehrkraft. Daher ist das keine gute Lösung.“
In Anbetracht der allgemeinen Lage rund um Lehrermangel und der fehlenden Besetzung von Stellen stehen die Schulen damit vor einer großen Herausforderung - auch gegenüber den Eltern, die bei Unterrichtsausfall im Zweifelsfall ihr Kind länger betreuen müssen. „Die Eltern reagieren mit Verständnis - gerade, weil momentan in vielen Bereichen ein hoher Krankenstand herrscht“, sagt Lüken.
15.000 kranke Kinder
Zum Hintergrund: Laut eines aktuellen Berichts des Robert Koch-Instituts (RKI) ist zuletzt die Zahl schwerer akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland bei Menschen unter 60 Jahren teils deutlich gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche seien die Zahlen vor allem bei Kleinkindern und Menschen im Alter von 15 bis 34 Jahren stark gewachsen.
Dr. Carsten Watzl, Professor an der Uni Dortmund und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie sagt: „Aktuellen sehen wir hier in Deutschland einen deutlichen Anstieg an Atemwegsinfektionen - gerade bei Kindern.“ In Zahlen heißt das: Pro 100.000 Kindern erkranken derzeit 15.000 pro Woche. Bei den Erwachsenen liegt die Quote bei 7500 pro 100.000 Menschen.
Erkältungsviren und Corona-Viren seien die häufigsten Auslöser für die aktuelle Krankheitswelle. Damit liege man „am oberen Ende“ der Vor-Corona-Zeit, sagt der Experte. „Wir haben mit SARS-CoV-2 aber auch einen Erreger mehr.“
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