Das Ringen um die geplante Krankenhausreform war lang und zäh. Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ganz konkrete Pläne hatte, wie er die deutsche Kliniklandschaft zum Besseren verändern will, wollten auch die Gesundheitsminister der Länder ihre Ideen umsetzen. Immerhin ist die Krankenhausplanung Ländersache.
Nach langen Verhandlungen ist nun klar, was sich die Ministerinnen und Minister vorstellen. Ziel der Reform ist an erster Stelle den wirtschaftlichen Druck aus den Kliniken zunehmen. Bisher können sie nur tatsächlich durchgeführte Untersuchungen, Behandlungen und Operationen abrechnen. Künftig solle es jedoch auch eine Vergütung für das Personal, Energie, Technik sowie die Notaufnahmen geben.
Finanzierung nach Leistungsgruppen
Zudem sollen sich die einzelnen Kliniken besonders spezialisieren. So werden bald nicht mehr alle Untersuchungen in allen Kliniken möglich sein, aber so soll es eine besondere Qualitätssicherung geben. Die Finanzierung der Kliniken soll künftig auf Grundlage von Leistungsgruppen erfolgen – beispielsweise der Kardiologie. Diese unterliegen wiederum einheitlichen Qualitätsmerkmalen.
Die erste Definition orientiert sich dabei an der, die bereits jetzt in NRW gilt, hinzukommen noch Infektiologie, Notfallmedizin, spezielle Traumatologie, spezielle Kinder- und Jugendmedizin sowie spezielle Kinder- und Jugendchirurgie.

Erster Schritt
Dass es nun endlich eine Einigung bei dieser Debatte gibt, kommt in den Kliniken gut an. „Das Eckpunktepapier ist nur der erste Schritt zu einer Einigung, die konkrete Umsetzung und der zeitliche Ablauf sind weiterhin unklar“, stellt der Geschäftsführer der KLW und SLG St. Paulus Gesellschaft, Clemens Galuschka fest. Zur Gesellschaft gehören unter anderem das St. Marien Hospital Lünen sowie das St. Christopherus Krankenhaus in Werne.
Der Geschäftsführer erwartet im Rahmen der Reform umfangreiche Investitionen in die Kliniken, wenngleich nicht klar ist, wie diese finanziert werden sollen. „Wichtig ist uns, dass wir die erreichte hohe Versorgungsqualität auch weiterhin ohne Abstriche anbieten können“, so Galuschka. Auf die Frage, welche Spezialisierungen in Lünen und Werne anstehen werden, konnten die Verantwortlichen der Redaktion zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten.
Personal ins Boot holen
Doch die Pläne der Regierung zur umfangreichen Umstrukturierung gehen nicht spurlos an den Betroffenen vorbei. „Die Ungewissheit hinsichtlich der künftigen Krankenhausplanung führt zur Unruhe in der Belegschaft. Wir erwarten daher schnelle und fundierte Entscheidungen“, so Galuschka. So soll die Behandlungsqualität der Kliniken weiterhin sichergestellt werden können. Der Geschäftsführer betont, dass ihm die künftige Einbindung der Krankenhaus-Mitarbeitenden in den Reformierungsprozess wichtig sei. Von Bedeutung sei es außerdem, dass sich das kompetente Personal wegen Streitigkeiten zwischen Ländern und Bund nicht dazu entschließen, die Branche zu wechseln.
Auch in der Klinik am Park in Brambauer wurden die Entwicklungen zur Krankenhausreform mit Spannung verfolgt. Wie sich diese auf das kleine Krankenhaus auswirken wird, konnte eine Sprecherin auf die Anfrage der Redaktion noch nicht einschätzen. Die Idee, in den Kliniken auf Spezialisierungen zu setzen, kommt in Brambauer aber gut an.
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