Krankenhäuser in Lünen und Werne im Klinik-Atlas St. Marien Hospital bei Pflege im Mittelfeld

Krankenhäuser in Lünen und Werne im Klinik-Atlas: Abschneiden im Mittelfeld
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Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für viele Menschen eine Horror-Vorstellung. Nicht nur, weil mit einem Aufenthalt eine Verletzung oder Erkrankung verbunden ist, sondern weil etliche Krankenhäuser nicht den besten Ruf haben. Sei es die Pflege, die Qualität der Behandlung, die Menge des Personals und nicht zuletzt das Essen, das in vielen Häusern in Deutschland durchfällt. Der Klinik-Atlas soll Patientinnen und Patienten nun die Möglichkeit geben, sich über die Qualität eines Krankenhauses zu informieren.

Dort sind alle 1660 Krankenhäuser in Deutschland gelistet. So auch die das St. Marien Hospital in Lünen, die Klinik am Park in Brambauer und das St. Christophorus Krankenhaus in Werne. Im Fokus der Bewertung steht die Pflege und der Schlüssel, nachdem die Pfleger eine bestimmte Anzahl an Patientinnen und Patienten versorgen. Dabei sei auch abgebildet, dass beispielsweise Patienten nach großen Operationen oder mit schweren Erkrankungen eine intensivere Pflege benötigen, als Patienten mit vergleichsweise weniger schwerwiegenden Erkrankungen.

Das St. Christophorus Krankenhaus in Werne schneidet ebenfalls mittelmäßig ab.
Das St. Christophorus Krankenhaus in Werne schneidet ebenfalls mittelmäßig ab. © www.blossey.eu

St. Marien-Hospital Lünen

Der Klinikatlas bezieht sich auf Fallzahlen aus dem Jahr 2022. Damals wurden im St. Marien Hospital 18.691 Fälle behandelt. Damit gehört das katholische Krankenhaus der St. Paulus Gesellschaft zu den 20 Prozent der Kliniken in Deutschland mit den meisten behandelten Patientinnen und Patienten in einem Jahr. So erläutert es der Klinik-Atlas, der den Verbrauchern seit Mai zur Verfügung steht.

In Sachen Pflegepersonalquotient steht das Lüner Krankenhaus aber nicht an der Spitze der Krankenhäuser im Land, sondern reiht sich im Mittelfeld ein. Bewertet wird das St. Marien Hospital in dieser Kategorie mit 50,84. Bei diesem Wert gilt, je niedriger dieser ist, desto besser schneidet das Krankenhaus ab. Im Lüner Krankenhaus kümmern sich nach Angaben des Klinik-Atlas 405 Pflegekräfte um die Patientinnen und Patienten, die in 578 Betten behandelt und betreut werden. Zusätzlich verfügt das Krankenhaus über 18 teilstationäre Behandlungsplätze. Zum Vergleich: Im nahegelegenen St. Franziskus Hospital in Münster liegt der Pflegepersonalquotient bei 41,56 – 496 Pfleger kümmerten sich um 27.568 Fälle.

Insgesamt verfügt das Krankenhaus in Lünen über 13 Fachabteilungen. Die größte ist die Kardiologie mit 5636 Behandlungen, gefolgt von der Gastroenterologie (3606 Fälle) und der Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit 2408 Fällen. Die kleinste Fachabteilung im St. Marien Hospital ist die Strahlenheilkunde. 2022 gab es hier 26 Behandlungsfälle.

Zusätzlich verfügt das Krankenhaus über die Zertifikate Darmkrebszentrum und Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit). Außerdem ist die Notaufnahme als „umfassende Notfallversorgung Stufe drei“ bewertet. Damit ist die höchste Stufe der Notfallversorgung erreicht. Diese Bewertung wird erteilt, wenn unter anderem die Schlaganfall-Einheit gegeben ist, mindestens 20 Intensivbetten vorgehalten werden und mindestens sieben Fachrichtungen vorhanden sind. So erläutert das Ärzteblatt diese Einschätzung.

St. Christophorus Krankenhaus Werne

Das Schwester-Krankenhaus des St. Marien Hospitals ist mit dem St. Christophorus Krankenhaus in Werne. Dort stehen für die Patientinnen und Patienten 241 Betten zur Verfügung. Damit gehört das Werner Krankenhaus zu einem mittel großen Haus. Das zeigt sich auch in den Behandlungszahlen wieder. Diese lagen vor zwei Jahren bei 8146 Fällen. Betreut werden die Patientinnen und Patienten von 140 Pflegekräften. Damit liegt der Pflegepersonalquotient bei 51,54. Damit liegt das Krankenhaus in Werne wie das in Lünen im mittleren Bereich.

Zwar gibt es im Krankenhaus eine Notaufnahme, doch die Notfallstufe ist laut Klinik-Atlas noch nicht vereinbart. Bei den vorhandenen Fachabteilungen ist das Christophorus Krankenhaus deutlich kleiner als das Schwester-Haus in der benachbarten Lippestadt. Gerade einmal drei Fachabteilungen gibt es in der Klinik. Die größte Abteilung ist die Innere Medizin mit 4291 Behandlungen im Jahr, an Platz zwei liegt die Unfallchirurgie (3028 Fälle) und die Allgemeine Chirurgie ist mit 827 Fällen die kleinste Abteilung. Zudem ist das Krankenhaus der St. Paulus Gesellschaft mit dem Zertifikat „EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung“ ausgezeichnet.

Klinik am Park Brambauer

Mit der Klinik am Park in Brambauer verfügt Lünen über ein zweites, aber deutlich kleineres Krankenhaus, das zum Klinikum Westfalen gehört. Dort stehen 135 Betten bereit, in denen vor zwei Jahren 5343 Fälle behandelt wurden. Damit gehört die Klinik am Park zu einem mittleren Krankenhaus. Der Pflegepersonalquotient liegt ähnlich wie bei den anderen Krankenhäusern ebenfalls im mittleren Bereich – bei 53,05. Nach Angaben des Klinik-Atlas kümmern sich 142 Pflegekräfte um die Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Sie arbeiten in vier Fachabteilungen. Die größte ist die Innere Medizin (3133 Fälle pro Jahr), dann kommt die Allgemeine Chirurgie mit 1172 Fällen, dann die Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde (533 Fälle). Der kleinste Fachbereich ist die Unfallchirurgie mit 503 Behandlungen. Die vorhandene Notaufnahme ist mit Stufe 1 – Basisnotfallversorgung – bewertet. Über zusätzliche Zertifikate verfügt das Krankenhaus nicht.

Die Klinik am Park in Brambauer, die zum Klinikum Westfalen gehört, gehört zu den kleinen Kliniken. In der Notaufnahme wird eine Basisversorgung abgedeckt.
Die Klinik am Park in Brambauer, die zum Klinikum Westfalen gehört, gehört zu den kleinen Kliniken. In der Notaufnahme wird eine Basisversorgung abgedeckt. © Foto Klinik am Park

Vergleich zwischen Kliniken

Der Atlas liefert aber nicht nur Daten, sondern ermöglicht den Patienten auch, die einzelnen Kliniken in ihrer Region nach der Behandlung bestimmter Verletzungen oder Erkrankungen zu vergleichen. Dazu muss nur ein Suchkriterium in der Suchleiste eingetragen werden – ähnlich wie bei Google. Doch dieser Vergleich weckt auch Kritik, denn die Seite macht dann den Anschein, die Website gebe eine Empfehlung, in welche Klinik die Menschen fahren sollen.