Noch scheint die nächste Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen in weiter Ferne – diese steht im Herbst kommenden Jahres an. Doch schon jetzt laufen die Vorbereitungen der Parteien in Lünen an. Allen voran werden Kandidaten für die Bürgermeisterwahl gesucht. Denn im kommenden Herbst endet die derzeitige Amtszeit von Jürgen Kleine-Frauns. Er hat seinen Ring schon wieder in den Hut geworfen. Nach reichlicher Überlegung habe er sich in Absprache mit seiner Familie für eine weitere Kandidatur entschieden, erklärte er vor einigen Tagen. Er will für weitere fünf Jahre Stadtchef bleiben.
Die Lüner Sozialdemokraten haben ihre Entscheidung schon getroffen und gehen mit Martina Förster-Teutenberg in den Wahlkampf. Diese Entscheidung fiel bereits im Juni, also lange, bevor sich Kleine-Frauns zu seiner erneuten Kandidatur äußerte. Es ist das erste Mal seit 1999, dass die SPD mit einer Frau in das Rennen um das wichtigste politische Amt der Lippestadt geht.
Nachdem sich die Lüner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der Wahl auf die 51-Jährige geeinigt hatten, gab diese sich zuversichtlich. Lünen sei ein Rohdiamant, erklärte sie. An vielen Stellschrauben lasse sich drehen: unter anderem das Arbeitsklima innerhalb der Verwaltung wolle sie grundlegend verbessern und „verloren gegangenes Vertrauen wiederherstellen“, sagte sie.
Und wie sieht es bei den anderen Parteien aus? Stellen sie eigene Kandidaten auf oder unterstützen sie die Kandidaten der anderen Parteien? Wir haben bei der CDU, der FDP, den Grünen und der GFL nachgefragt.
Fehlende Entscheidungen
Die CDU wird einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Bürgermeisterposten schicken, erklärt der Lüner Parteivorsitzende Dr. Karl Schürmann gegenüber der Redaktion. „Wir sehen dies als klare Verantwortung gegenüber unserer Stadt und sind schon in den vergangenen Wochen oftmals von vielen Bürgerinnen und Bürgern aufgefordert worden, hier ein Zeichen des notwendigen Aufbruchs für unsere Stadt zu setzen“, so Schürmann. So wollen die Christdemokraten neuen Schwung in die Verwaltung bringen. Wer der Kandidat oder die Kandidatin wird, verriet Schürmann aber nicht.
Weniger konkret sind hingegen die Pläne der FDP. Die Freien Demokraten haben nach Auskunft des Parteivorsitzenden Pascal Rohrbach noch keine Entscheidung getroffen, ob sie mit einem eigenen Kandidaten in den Wahlkampf gehen oder ihre Unterstützung dem Kandidaten einer anderen Partei zusichern. Ähnlich geht es der Wählergemeinschaft GFL, wie ihr Vorsitzende Dr. Johannes Hofnagel gegenüber der Redaktion erklärt. So beschäftige sich die GFL derzeit intensiv mit der Kommunalwahl 2025. Zwar sei eine mögliche Aufstellung eines Kandidaten dabei Thema, eine endgültige Entscheidung, wie sich die GFL positioniert, werde bis zum Frühjahr im kommenden Jahr getroffen, so Hofnagel weiter.
Die Grünen antworteten in der gesetzten Frist nicht auf die entsprechende Anfrage der Redaktion.