Steag-Kraftwerk in Lünen schließt

Kohle-Blöcke sollen in einem Jahr vom Netz gehen

Die Steag hat am Freitag die Kohlekraftwerksblöcke 6 und 7 in Lünen bei der Bundesnetzagentur zur Stilllegung angemeldet. Man sehe keine wirtschaftliche Perspektive mehr, teilte das Unternehmen mit. Es gibt schon einen konkreten Zeitplan.

Lünen

, 02.03.2018 / Lesedauer: 2 min

Die Steag hat den Termin für die Stilllegung des Kraftwerks Lünen bekannt gegeben. © Foto Steag

Genau in einem Jahr - am 2. März 2019 - soll endgültig Feierabend sein. Die Mitarbeiter haben die Nachricht am Freitag in zwei Betriebsversammlungen erfahren – für sie hat das massive Folgen.

Spekulationen gibt‘s schon länger

Um das Lüner Kraftwerk an der Moltkestraße, im Ursprung das älteste der Steag, ranken sich seit Jahren Spekulationen um eine Stilllegung. Schon 2016 hieß es, es gebe für jeden Kraftwerksblock „klar definierte Auslaufszenarien“. Schon damals wurde geprüft „ob man diese vorzieht“. Jetzt ist es offenbar soweit.

Die Geschäfte mit konventionellen Kohlekraftwerken liefen auch bei Steag immer schlechter: Die Entwicklung auf den Energiemärkten setzte auch das Unternehmen Steag finanziell unter Druck und hat nun offenbar die Überlegungen beschleunigt, Kraftwerkskapazitäten stillzulegen. Das erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung.

Vertrag mit der Bahn läuft noch

Das Lüner Kohlkraftwerk verfügt über zwei Blöcke mit zusammen rund 500 Megawatt Leistung. Im kleinen 150 Megawatt-Block, Block 6, wird Bahnstrom produziert. Der Vertrag mit der Deutschen Bahn läuft noch bis Ende des Jahres.

Mit der Stilllegung gehen Arbeitsplätze verloren. „Wir haben bereits Ende 2016 gemeinsam mit der Geschäftsführung der Steag und der Gewerkschaft IG BCE einen Konzernsozialplan und Rahmeninteressenausgleich erarbeitet mit dem Ziel, den Stellenabbau sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen zu vollziehen.“

Im März 2017 sei das bei der Stilllegung der Kraftwerksblöcke in Voerde gelungen, hieß es bei der Steag. Das sei auch für Lünen der Maßstab. Direkt betroffen sind 100 Mitarbeiter, weitere 50 in einer Tochtergesellschaft.