Kleine Müllautos für enge Straßen in Lünen sorgen für mehr Sicherheit

© Matthias Stachelhaus

Kleine Müllautos für enge Straßen in Lünen sorgen für mehr Sicherheit

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Mini-Müllautos fahren auch auf Lünens Straßen, um Tonnen in engen Straßen zu leeren. Viel Technik in den Fahrzeugen erhöht die Verkehrssicherheit. Aber es gibt auch Nachteile.

Lünen

, 14.01.2020, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Abholung des Hausmülls in engen Straßen und Sackgassen ist für die Müllabfuhr nicht ganz unproblematisch. Rückwärts fahren dürfen die Müllwagen ohnehin nicht weiter als 150 Meter.

Auch um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern, drängt die Berufsgenossenschaft darauf, möglichst kleine Müllwagen an diesen Stellen einzusetzen.

So hat die Stadt Herford einen neuen Mini-Müllwagen im Einsatz. Enge Straßen gibt es natürlich auch in Lünen. 109 Straßen zusätzlich sind laut Wirtschaftbetrieben Lünen (WBL) von der Rückwärtsfahrregel betroffen.

Zusätzlich? Ja, denn in 180 weiteren Lüner Straßen sind so eng, dass hier schon lange kleinere Müllwagen fahren oder in Einzelfällen Sammelstellen für Mülltonnen eingerichtet sind, wie Rainer Evelt, Prokurist WBL auf Anfrage der Redaktion erklärt. „Wir hatten zwei der kleineren Fahrzeuge schon vor der Rückwärtsfahrregel im Einsatz.“

Auf den engen Straßen in der Barabarasiedlung setzt die WBL auf den Einsatz eines kleineren, wendigen und leichteren Müllwagens.

Auf den engen Straßen in der Barabarasiedlung setzt die WBL auf den Einsatz eines kleineren, wendigen und leichteren Müllwagens. © Matthias Stachelhaus

Drei Leichtgewichte bei der Müllabfuhr

Mittlerweile hat sich noch ein dritter Mini-Müllwagen dazugesellt. Wobei der Begriff „Mini“ relativ ist. Die Fahrzeuge sind mit 12 beziehungsweise 18 Tonnen Gesamtgewicht im Verhältnis zu den sechs Standardmüllwagen auf Lünens Straßen mit 26 Tonnen natürlich deutlich leichter. Und auch etwas kleiner.

Aber Lastwagen bleibt Lastwagen. Auch bei den Anschaffungskosten. „Es leider so, dass so ein kleines Fahrzeug nur unwesentlich günstiger ist als ein großes. Die verbaute Technik ist dieselbe“, erklärt Evelt. Zwischen 150.000 und 180.000 Euro muss die WBL für die kleinen Lkw investieren.

Unterwegs mit dem Mini-Müllauto. Mark Thomeh von der WBL im Einsatz in der Barbarasiedlung in Lünen.

Unterwegs mit dem Mini-Müllauto. Mark Thomeh von der WBL im Einsatz in der Barbarasiedlung in Lünen. © Matthias Stachelhaus

Bremsautomatik und Abbiegeassistent

Alle Müllfahrzeuge der WBL, auch die großen, sind außerdem mit mehreren technischen Sicherheitssystemen ausgestattet. So bremsen die Fahrzeuge automatisch, sollte beim Rückwärtsfahren ein Hindernis hinter dem Fahrzeug auftauchen. Die Geschwindigkeit ist ohnehin auf maximal 8 km/h beschränkt. Zusätzlich werden die Fahrer von Rückwärtsfahrkameras unterstützt.

Ein Abbiegeassistent hat den toten Winkel im Blick. Gerade rechts abbiegende LKW sind für Radfahrer und Fußgänger sonst eine tödliche Gefahr, weil der Fahrer sie im schlimmsten Fall nicht sehen kann.

„Vor zwei Jahren haben wir mit der Ausrüstung der Fahrzeuge begonnen. Vergangenes Jahr wurde das letzte ausgestattet“, so Evelt. Die WBL sei einer der ersten Betriebe gewesen, die das umgesetzt hätten.

Mehrfahrten mindern Produktiviät

Obwohl sie wendiger, kleiner und sicherer für andere Verkehrsteilnehmer sind, haben die Fahrzeuge aber nicht nur Vorteile. Denn durch das kleinere Fassungsvolumen fallen mehr Entsorgungsfahrten an. Das mindert die Produktivität bei der Müllentsorgung.