Großer Personalwechsel in Evangelischer Gemeinde Brambauer Pfarrer aus Nachbarort springt ein

Großer Personalwechsel in Evangelischer Gemeinde Brambauer
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Die Verbindung zur Martin-Luther-Kirche in Lünen-Brambauer spürte Isabelle Niehus sofort. „Es kam mir so vor, als ob ich schon 3000-Mal hier gewesen wäre“, sagte die Pfarrerin zu ihrem Amtsbeginn. Das ist gut ein Jahr her, als die damals 34-Jährige die Nachfolgerin von Friederike Scholz-Druba wurde. Jetzt steht fest, dass es bei der Evangelischen Gemeinde in Brambauer einen erneuten Personalwechsel gibt. Denn: Isabelle Niehus ist schwanger.

„Ich befinde mich aufgrund von Schwangerschaftsbeschwerden im Beschäftigungsverbot. Da ich nach dem Mutterschutz in die Elternzeit gehen werde, werde ich erst im Frühjahr 2025 wieder in der Gemeinde tätig sein“, heißt es im aktuellen Gemeindebrief.

Pfarrerin Isabelle Niehus (l.) engagierte sich auch in der Jugendarbeit.
Pfarrerin Isabelle Niehus (l.) engagierte sich auch in der Jugendarbeit. © Michael Blandowski

Dazu kommt, dass die zweite Pfarrerin der Brambauer Gemeinde, Martina Lembke-Schönfeld, die bis zum 31. Oktober mit 75 Prozent dotierte zweite Pfarrstelle, auf 50 Prozent reduzieren sollte. „Wegen des Rückgangs der Kirchenmitglieder wurde unsere Gesamtkapazität von 175 Prozent auf 150 Prozent für zwei Stellen verkürzt. Und da die erste Pfarrstelle mit 100 Prozent besetzt sein sollte, war ich bereit, meine Stelle zu reduzieren - auch weil es schwierig ist, eine Pfarrerin oder einen Pfarrer zu finden, der nur eine Teilstelle haben will“, sagte Lembke-Schönfeld.

In Anbetracht der aktuellen Personalsituation hat das Presbyterium einen Antrag an die Landeskirche gestellt, diese Verkürzung wieder rückgängig zu machen und die Stelle bei 75 Prozent zu belassen. „Es kommt gerade viel zusammen. Wir wurden kalt erwischt. Wir hoffen, dass die Landeskirche dem Antrag zustimmt“, ergänzt die Pfarrerin mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

Pfarrerin Martina Lembke-Schönefeld (l.) hofft, ihre 75-Prozent-Stelle zu behalten. Jürgen Salamon (r.) bleibt stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums.
Pfarrerin Martina Lembke-Schönefeld (l.) hofft, ihre 75-Prozent-Stelle zu behalten. Jürgen Salamon (r.) bleibt stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums. © Maximilian Konrad

Auf die Schwangerschaft und das damit verbundene Beschäftigungsverbot von Pfarrerin Isabelle Niehus reagierte der evangelischen Kirchenkreis Dortmund bereits. Um die geistliche Arbeit innerhalb der Gemeinde zu gewährleisten, übernimmt Pfarrer Ulrich Dröge ab 1. Oktober zukünftig einige Aufgaben von Isabelle Niehus. Dröge befindet sich eigentlich schon im Ruhestand und wird nun reaktiviert.

Er wird insbesondere Gottesdienste, Altenheim-Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen und Trauungen vornehmen sowie den Kontakt zum Kindergarten halten. Sämtliche Aufgabenbereiche werden vom Pfarrer im Ruhestand zunächst für ein halbes Jahr übernommen. Eine etwaige Verlängerung muss von der Landeskirche erst noch genehmigt werden.

Einführung am 1. Oktober

Pfarrerin Martina Lembke-Schönfeld wird in Zusammenarbeit mit Viola Geißendorf - zuständig für Jugend- und Konfirmandenarbeit in der Brambauer Gemeinde - die Konfirmanden-Arbeit begleiten und einen Teil der organisatorischen Arbeiten übernehmen. Den Vorsitz des Presbyteriums wird Lembke-Schönfeld antreten, stellvertretender Leiter des Gremiums bleibt Jürgen Salamon.

Mit einem Einführungsgottesdienst am 1. Oktober (10 Uhr) in der Martin-Luther-Kirche, möchte sich Pfarrer Ulrich Dröge der Brambauer Gemeinde offiziell vorstellen. Zugleich wird an dem Tag auch der Erntedankgottesdienst im Brambauer Gotteshaus gefeiert.

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