Neuauflage des Kinofests Lünen Filmvergnügen unter freiem Himmel am Café Seepark

Neuauflage des Kinofests Lünen: Filmvergnügen am Café Seepark
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Für das 34. Kinofest in Lünen gehen wieder die Lichter an. Nachdem das Festival des deutschen Films im vergangenen Jahr wegen des Rückzugs der Veranstalter Lutz Nennmann und Meinolf Thies ausfallen musste, ist die Stadt Lünen eingesprungen. Vom 18. bis 22. Juni 2025 wird Lünen zur Kinohochburg.

Die Verlegung der Traditionsveranstaltung vom November in den Sommer zeigt: Einiges wird anders. So soll es Kino an verschiedenen Schauplätzen in Lünen geben. Neben der Cineworld wird das Festival im Heinz-Hilpert-Theater, im Lüner Kultur- und Aktionszentrum (Lükaz) und am Café Seepark stattfinden.

Festivalleiterin bleibt Sonja Hofmann, die seit 2021 für das Kinofest verantwortlich ist. Unterstützt wird sie von Nikolaj Nikitin als neuem Co-Leiter. Er bringt viel Erfahrung mit, auch aus 18 Jahren als Delegierter der Berlinale. Max Biela, ehemals Leiter der Cineworld und inzwischen Geschäftsführer von mabido in Dortmund, ist für den technischen Part zuständig.

Beleuchtetes Café Seepark mit Gästen.
Das Café Seepark, wie hier bei einem Konzert von Birdie, soll beim Kinofest Ort einer Open-Air-Veranstaltung sein. © Jan Bürger

Verleihung der „Lüdia“

Weiterhin werden beim Lüner Kinofest, das laut Nikolaj Nikitin zu den Top Ten der deutschen Festivals zählt, der Publikumspreis „Lüdia“ und der Preis für Kinder- und Jugendfilme “Rakete“ verliehen. Auch mit „Nike“, dem Ehrenpreis für das Lebenswerk, soll eine herausragende Filmpersönlichkeit ausgezeichnet werden. Dafür werde allerdings noch ein Sponsor gesucht, so Nikolaj Nikitin. Im Programm bleiben die Vergabe von Kurzfilmpreis und Schauspielpreis. Programm für Schulen ist in der Cineworld vorgesehen. Wegen des Feier- und Brückentages laufen die Vorstellungen vom 16. bis 18. Juni.

Nicht nur die Lüner will die neue Ausgabe des Kinofestes stärker einbinden, sondern auch regionale Partner. Vernetzung ist das Stichwort. Dazu wurde die „Filmregion Hellweg“ gegründet, in Zusammenarbeit mit dem Kurzfilm-Festival Connect und dem Christian-Tasche-Filmpreis, beide in Unna. Es wird ein gemeinsames Logo geben.

Um junge Filmschaffende zu fördern, arbeite das Kinofest Lünen mit der Fachhochschule Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal künftig enger zusammen. Studierende der FH Dortmund haben bereits sechs Entwürfe für einen Festival-Trailer vorgestellt, von denen alle gut seien, wie Sonja Hofmann sagt.

Finanzielle Förderung

Dass das Kinofest für Lünen Renommee weit über die Stadtgrenzen hinaus bedeute, betonte Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. Deshalb habe die Stadt die Verpflichtung gesehen, weiterzumachen. In Zeiten der Überschuldung sei das eine Herausforderung. Bis Juni werde Lünen keinen genehmigten Haushalt haben. Um das Kinofest zu erhalten, kündigte CDU-Ratsherr Thorsten Redeker an, den städtischen Eigenanteil von 10.000 Euro zu übernehmen, sollte die Stadt ihn nicht zahlen können. Finanzielle Unterstützung kommt von der Bezirksregierung über das regionale Kulturprogramm und von der Bürger- und Kulturstiftung der Sparkasse.

„Das ist ein guter Tag für Lünen“, sagte Thorsten Redeker am Samstag (15.3.) bei der Vorstellung des neuen Kinofestformats im Rathaus. Er freue sich, dass das zweitgrößte Kinofest in NRW erhalten bleibe. Es sei ihm eine Ehre, dazu beitragen zu können.

Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns zitierte den für Medien zuständigen NRW-Minister Nathanael Liminski, der dem Film eine hohe Bedeutung für Stabilität und Demokratie beimesse. Kino sei mehr als Unterhaltung, er bringen Menschen zusammen und ins Gespräch. Dass ein Kinofest auch ein Wirtschaftsfaktor sei, merkte Nikolaj Nikitin an. Es bringe Geld in die Stadt.