Tag der Kinderhospizarbeit in Lünen Knapp 2000 Schüler auf Willy-Brandt-Platz

Tag der Kinderhospizarbeit: Knapp 2000 Schüler auf Willy-Brandt-Platz
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„Es ist schon überwältigend. Also ich fand, es ist einfach ein schönes Bild für so eine wichtige Sache“, beschreibt die Bürgermeisterkandidatin der SPD in Lünen, Martina Förster-Teutenberg, das Bild, das sie oben auf der Bühne zum Kinderhospiztag am Montag (10. Februar) gesehen hat. Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen in Lünen waren auf den Willy-Brandt-Platz gekommen, um die Kundgebung zu unterstützen. „Wir sind, glaube ich, knapp 2000 Schüler. Wir füllen den ganzen Marktplatz und das ist Sinn und Zweck der Geschichte heute. Das ist eine riesige Menschenmenge, die man hier jetzt innerhalb von so kurzer Zeit mobilisiert hat. Eine tolle Sache“, freut sich der Organisator und Schülersprecher der Stadt, Louis Szkudlarek, über das Ergebnis.

Für Szkudlarek war es nach dem Motto „Ehrenamt hilft Ehrenamt“ eine Selbstverständlichkeit, für die Hilfe von Kinderhospizen auch in diesem Jahr eine Veranstaltung zu organisieren. „Seit 2006 ist der 10. Februar der deutschlandweite Tag für Kinderhospizarbeit. An diesem Tag setzt man ein Zeichen“, sagt der Schülersprecher und erklärt weiter: „Wir sind eine Gemeinschaft, eine sehr solidarische, dass wir uns mit dem Kinderhospiz zusammentun, weil es um Leute geht, die jetzt in der Gesellschaft nicht immer gesehen werden.“

Tabu-Thema Tod

Auch Förster-Teutenberg stellt die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung in den Fokus: „Niemand möchte die Diagnose haben, dass das eigene Kind lebensverkürzt erkrankt ist. Ich glaube, was das mit Familien macht und wie sehr man eigentlich Hilfe und Unterstützung braucht, das können wir uns alle gar nicht so richtig vorstellen.“ Dementsprechend findet die SPD-Politikerin es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler das Thema rund um das Kinderhospiz ernst nehmen und dieses weiter in die Gesellschaft getragen wird. „Die Hospizarbeiter beschäftigen sich eben mit Tabu-Themen in unserer Gesellschaft“, sagt sie.

Martina Förster-Teutenberg an der Bühne zum Kinderhospiztag am Willy-Brandt-Platz in Lünen
Martina Förster-Teutenberg war sichtlich angetan von der Anzahl an Schülern, die zur Kundgebung gekommen sind. © Calvin Konietzka

„Eigentlich möchte keiner darüber reden, aber es geht darum, den Lebensweg der Kinder zu begleiten“, so Förster-Teutenberg weiter. Sie selbst begleitet laut eigenen Angaben das Kinderhospiz schon länger.

BVB-Emma zu Besuch

Um das Thema den Schülern nahezubringen, arbeitete Szkudlarek mit verschiedenen Schulen zusammen. Beispielsweise war die Geschwister-Scholl-Gesamtschule mit rund 900, das Freiherr-von-Stein-Gymnasium mit ungefähr 700 Schülern und auch die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und das Gymnasium Altlünen laut dem Schulsprecher in der Kälte in die Innenstadt gekommen. „Ich finde es super, dass sich so viele Schüler und auch Lehrer bereiterklärt haben, die Schüler zu begleiten. Es ist weiß Gott nicht einfach, eine fünfte oder sechste Klasse zu solchen Veranstaltungen mitzubringen“, weiß Szkudlarek.

Prominente Unterstützung gab es auch vom BVB: Maskottchen Emma war nach Lünen gekommen, um mit den Kindern Bilder zu machen. Entsprechend groß war der Jubel, als Emma die Bühne betrat.

BVB-Maskottchen Emma vor der Bühne am Rathaus in Lünen
BVB-Maskottchen Emma war zur Kundgebung nach Lünen gekommen. © Anika Fischer